Schweizer Forschung identifiziert das SIGN-R1-Molekül, welches für die Erkennung des Influenzavirus verantwortlich ist

Ein Forscherteam des Instituts für biomedizinische Forschung IRB der USI Lugano (Istituto di ricerca in biomedicina IRB, affiliato all’USI Università della Svizzera Italiana), hat mit SIGN-R1 ein Molekül entdeckt und identifiziert, das in der Lage ist, die verschiedenen Varianten der Influenza zu erkennen und damit das Immunsystem zu „lenken“.

Bekanntlich kann das Virus trotz der Entwicklung wirksamer Influenza-Impfstoffe stets immer wieder mutieren und so der körpereigenen Abwehr entkommen. Zum Schutz vor Influenza ist daher eine jährliche Neuformulierung des Impfstoffs erforderlich.

Das Forscherteam am IRB in Bellinzona, Schweiz, unter der Leitung von Dr. Santiago González, hat nun ein Molekül identifiziert, das von den Zellen des Immunsystems exprimiert wird, die für die Erkennung des Virus und die Alarmierung der Wirtsabwehr verantwortlich sind. Dieses Molekül mit der Bezeichnung SIGN-R1 kann mehrere Varianten des Influenzavirus erkennen. Nach der Erkennung des Virus steuert SIGN-R1 die Immunantwort, um das Virus zu eliminieren. Interessanterweise kann SIGN-R1 auch an andere wichtige Atemwegserreger wie Streptococcus pneumoniae binden.

Die Forschungsergebnisse eröffnen die Möglichkeit, alternative Therapien zur Impfung gegen respiratorische Krankheitserreger, einschließlich Influenzaviren, auf der Grundlage der Verwendung neuer Moleküle aus derselben Familie wie SIGN-R1 zu entwickeln. Die auf diesen Molekülen basierenden möglichen Behandlungen könnten in allen klinischen Fällen angewendet werden, in denen Patienten bereits infiziert sind, in denen die Impfung nicht wirksam ist oder in solchen Fällen, in denen Impfstoffe nicht sehr wirksam sind (zum Beispiel bei älteren Menschen und Kinder).

Article

Protection against influenza infection requires early recognition by inflammatory dendritic cells through C-type lectin receptor SIGN-R1.

Palomino-Segura M. , Perez L. , Farsakoglu Y. , Virgilio T., Latino I. , D’Antuono R. , Chatziandreou N., Pizzagalli D. U. , Wang G. , García-Sastre A. , Sallusto F. , Carroll M. C. , Neyrolles O. and Gonzalez S.
Nature Microbiology, 2019,
www.nature.com/articles/s41564-019-0506-6

Image: Courtesy of Institute for Research in Biomedicine (IRB)
Quelle: Istituto di ricerca in biomedicina (IRB, affiliato all’USI) // 30. Juli 2019
Università della Svizzera italiana USI, Lugano (TI)
https://www.usi.ch/