Bühler startet die Markteinführung der Hochleistungskühldüse PolyCool 1000. Zusammen mit einem Extruder bietet sie eine effiziente und flexible Lösung für Lebensmittelhersteller, die schmackhafte und nachhaltige Fleisch- oder Fischalternativen auf Pflanzenbasis herstellen.
Die Art und Weise, wie wir heute Lebensmittel produzieren, ist nicht nachhaltig. Den Nahrungsmittelbedarf der wachsenden Weltbevölkerung zu decken und gleichzeitig nachhaltige Produktionen einzuführen, erfordert einen grundlegenden Wandel. Aus Pflanzen gewonnene Proteine spielen eine Schlüsselrolle, mehr Vielfalt in der Ernährung zu bieten. Die Erhöhung des Anteils pflanzlicher Proteine in Lebensmitteln setzt Prozesswissen voraus. „Bühler unterstützt seit vielen Jahren Lebensmittelhersteller bei der Entwicklung innovativer Produkte, die attraktive Alternativen zu tierischem Fleisch bieten. Dazu zählen auch Produkte, die in Bezug auf Faserstruktur, Farbe, Textur und Geschmack fleischähnlich sind“, sagt Christoph Vogel, Head of Market Segment Proteins & Ingredients. Als marktführender Anbieter von Extrusionslösungen für Lebensmittelprodukte ist Bühler gut positioniert, um diesen wachsenden Markt zu unterstützen.
Fleischähnliche Texturen dank Flexibilität
Die Extrusion ist ein äusserst vielseitiger Prozess, der auf eine breite Palette von pflanzlichen Rohstoffen angewendet werden kann. Sie wird auch genutzt, um schmackhafte Fleisch- oder Fischalternativen herzustellen. Ein integraler Bestandteil dieses Prozesses ist die Kühldüse. PolyCool 1000 erweitert als Hochleistungskühldüse das Sortiment von Bühler.
Kühldüsen nutzen Extrusionstechnologie und ermöglichen so die Herstellung attraktiver Fleisch- oder Fischersatzprodukte mit Strukturen und Texturen, die tierischen Fleischprodukten wie Huhn, Fisch oder Rindfleisch sehr ähnlich sind. Die Hochleistungskühldüse PolyCool 1000 in Kombination mit einem Extruder kann nass-texturierte Proteine auf Basis einer breiten Palette von Rohstoffen herstellen. Dazu gehören Soja, Hülsenfrüchten, Ölsaaten, weiterverwertete Produkte aus Nebenströmen wie Biertreber sowie neuere Inhaltsstoffe wie Mikroalgen. Der Durchsatz beträgt bis zu 1000 Kilogramm pro Stunde.
PolyCool 1000 kann Produkte mit unterschiedlichen Formen und Strukturen herstellen und erfüllt dabei die Anforderungen der industriellen Produktion. Die einzelnen Kühlkreisläufe können unabhängig voneinander gesteuert werden, um die endgültige Beschaffenheit des Produkts zu bestimmen. Die Hochleistungskühldüse hält einem Druck von bis zu 50 Bar stand und kühlt die Schmelze von etwa 150 Grad Celsius bis unter den Siedepunkt ab. Mit ihrer elektropolierten Oberfläche sind sowohl Extruder wie PolyCool 1000 leicht zu reinigen und erfüllen alle hygienischen Designstandards für höchste Lebensmittelsicherheit. PolyCool 1000 kann leicht montiert und demontiert werden.
Kompetenz entlang der gesamten Wertschöpfungskette
Bei Bühler vervollständigt PolyCool 1000 das Produktportfolio für Kühldüsen für hohen Feuchtigkeitsgehalt. Dazu gehören auch PolyCool 500 für die mittlere industrielle Produktion und PolyCool 50 für die Produktentwicklung.
„Mit PolyCool 1000 erreichen Kunden eine hohe Produktionskapazität, was die Kosten senkt und Fleischersatzprodukte erschwinglicher macht“, sagt Christoph Vogel. „Der Markt verschiebt sich durch das wachsende Interesse der Konsumentinnen und Konsumenten für Gesundheit, Nachhaltigkeit und ethische Belange. Eine stärker pflanzliche Ernährung ist im Aufschwung und PolyCool 1000 unterstützt die Lebensmittelhersteller, diese Chance zu nutzen.“
Mit dem umfassenden Verarbeitungswissen von Bühler entlang der gesamten Proteinwertschöpfungskette können Lebensmittelherstellerinnen attraktive Produkte entwickeln, die diese wachsende Nachfrage befriedigen und einen positiven Beitrag zur Nachhaltigkeit der Lebensmittelwertschöpfungskette leisten.
Mehr über PolyCool erfahren Sie auf unserer Webseite.
Sehen Sie sich das obige Video an, wie PolyCool 1000 zusammen mit einem Extruder schmackhafte Fisch- und Fleischalternativen produziert.
Quelle: Bühler Group, Utzwil, 2. Februar 2021
Bühler und DIL bündeln ihre Kräfte für eine nachhaltige Lebensmittelproduktion
Die Bühler AG geht eine strategische Partnerschaft mit dem DIL ein, dem Deutschen Institut für Lebensmitteltechnik e. V. Die Partner werden gemeinsam an der nächsten Generation von extrudiertem Fleischersatz arbeiten.
Das Schweizer Technologieunternehmen Bühler AG und das DIL, das Deutsche Institut für Lebensmitteltechnik e. V., ein Forschungsinstitut mit Fokus auf Lebensmitteltechnologie- und -wissenschaft, werden zusammenarbeiten. Gemeinsam wollen sie neue Produktionstechnologien für gesunde und nachhaltige Lebensmittelprodukte entwickeln. Dabei setzen sie vor allem auf alternative proteinbasierte Produkte, die einen geringeren Umwelteinfluss haben als die CO2-intensive Fleischwertschöpfungskette.
Innerhalb der Grenzen des Planeten leben
Um die Bedürfnisse der wachsenden Weltbevölkerung zu erfüllen, müssen im Jahr 2050 mehr Lebensmittel auf 35% weniger Anbaufläche produziert werden. Mit einem zusätzlichen Proteinbedarf von 250 Millionen Tonnen pro Jahr steigt der Druck, Alternativen zu tierischen Proteinen zu finden. Angesichts des Umwelteinflusses des aktuellen Systems besteht zunehmend Einigkeit darüber, dass die Lebensmittelindustrie umgehend einen neuen Kurs einschlagen muss.
Die Veränderungen sind bereits in vielen Bereichen der Lebensmittelkette spürbar. Kooperationen sind unerlässlich, um diesen Prozess zu beschleunigen. Bei der Ankündigung der neuen strategischen Partnerschaft zwischen der Bühler AG und dem DIL sagte Ian Roberts, CTO bei Bühler: „Wir müssen 2050 rund 10 Milliarden Menschen ernähren. Damit wir dazu überhaupt in der Lage sind und das Voranschreiten des Klimawandels bremsen können, brauchen wir starke, zielbewusste Partnerschaften. Und zwar in den Bereichen, in denen wir die grösstmögliche Wirkung erzielen können.“
Mit der Kooperation wollen die beiden Partner die Forschung beschleunigen und neue Lösungen für eine nachhaltigere Proteinproduktion entwickeln. Sie entsteht laut Volker Heinz, Direktor und CEO des DIL, zu einem kritischen Zeitpunkt: „Innerhalb der Grenzen unseres Planeten ist kein Raum mehr für einen weiteren Ausbau der tierischen Protein- und Fettproduktion.“
Alternative Proteinprodukte für eine gesunde und nachhaltige Ernährung
Neue nachhaltige pflanzenbasierte Proteine wirken sich deutlich weniger auf die Umwelt aus, beanspruchen weniger Land und haben einen geringeren CO2-Abdruck als die Wertschöpfungskette von Fleisch. Daher ist es unerlässlich, alternative und noch nicht ausgeschöpfte Proteinquellen zu finden und effiziente Technologien zu entwickeln, um diese in attraktive, marktfähige Produkte umzuwandeln. Die Nachfrage der Konsumentinnen und Konsumenten nach nachhaltigen und gesunden Lebensmittelprodukten ist in den letzten Jahren gestiegen – ein weiterer Beweis für die Chance der Lebensmittelindustrie, hier positiv Einfluss zu nehmen.
Dabei ist Extrusion eine der Schlüsseltechnologien. Ihre sehr vielseitige Anwendbarkeit ermöglicht die Produktion texturierter Proteine mit unterschiedlichen Strukturen aus verschiedenen Rohstoffen. Durch Nassextrusion lassen sich aus pflanzlichen Proteinen Lebensmittelprodukte mit einer ähnlichen Struktur wie Fleisch herstellen. In diesem Technologiebereich ist Bühler marktführend.
„Mit der Expertise von Bühler im Bereich der Extrusion und anderen technologischen Disziplinen, wie Vermahlung, Pflanzenproteine und Pulverbearbeitung, werden wir in der Lage sein, neue und kundenspezifische Lösungen für unsere Kunden und den sich schnell wandelnden Markt zu bieten“, sagt Volker Lammers, Head of Research Platform Process Engineering beim DIL. „Mit Bühler haben wir einen kompetenten Partner für die gesamte Proteinwertschöpfungskette gewonnen.“
Der Campus von DIL im deutschen Quakenbrück bietet modernste Labore für Lebensmittelsicherheit, Pilotanlagen und Forschungskapazitäten. Über 200 Wissenschaftlerinnen und Technologen aus verschiedenen Fachbereichen arbeiten mit einer wachsenden Anzahl an Spin-off- und Start-up-Unternehmen zusammen, um Lösungen für bessere Lebensmittelsicherheit und -qualität zu entwickeln.
„Mit dem DIL haben wir einen grossartigen Partner gefunden, der über ein lebensmitteltaugliches Test- und Produktionslabor verfügt und umfangreiche analytische Leistungen anbietet“, so Christoph Näf, Head of Business Unit Human Nutrition bei Bühler. Die Kooperation schafft eine Plattform, um Start-ups, bestehende Kunden und zukünftige Partner dabei zu unterstützen, neue Endprodukte zu entwickeln und Synergien zu nutzen.
Experten bündeln ihre Kräfte für einen positiven Wandel
„Wir arbeiten kontinuierlich daran, ein besseres Verständnis von der Struktur und Funktion von Lebensmitteln zu erreichen. Darin liegt für uns der Schlüssel zu innovativen Lösungen für die Lebensmittelverarbeitung“, so Volker Heinz. „Wir freuen uns, Bühler auf diesem Weg an unserer Seite zu wissen. Gemeinsam erforschen wir die vielen Möglichkeiten technologischer Eingriffe, um unser Lebensmittelsystem auf eine nachhaltige Zukunft auszurichten.“
Quelle: Bühler Utzwil