Rund 900 Gesuche haben Forschende im Herbst 2020 für die «Projektförderung» eingereicht. Am Schluss des Auswahlverfahrens hat der SNF nun 314 bewilligt, was einer Erfolgsrate von 37% entspricht. «Das wiederum grosse Interesse bestätigt die Bedeutung dieses Förderinstruments für die wissenschaftliche Forschung in der Schweiz», sagt Thomas Werder Schläpfer, Mitglied der SNF-Geschäftsleitung. Während bis zu vier Jahren arbeiten die erfolgreichen Gesuchstellenden mit ihrem Team an einem selber gewählten Thema.
Löhne des Projektteams und weitere Kosten
In die neuen Forschungsvorhaben investiert der SNF durchschnittlich 670’000 Franken oder insgesamt 210 Millionen. Damit bezahlen die Projektleitenden die Löhne von Doktorierenden, Postdoktorierenden und anderen Mitarbeitenden sowie weitere Kosten.
Frauen leiten 80 der 314 Projekte. Mit 33% ist ihre Erfolgsrate dieses Mal etwas geringer als diejenige der Männer (39%). 35% der geförderten Gesuche stammen aus den Geistes- und Sozialwissenschaften, 33% aus Biologie und Medizin und 32% aus Mathematik, Ingenieur- und Naturwissenschaften. 19% der Projektleitenden sind unter 40 Jahre alt.
Forschende der Universitäten erhalten rund 60% des Geldes. 26% gehen in den ETH-Bereich, 10% an Fachhochschulen oder Pädagogische Hochschulen und 4% an weitere Institutionen.
Thematisch vielfältig
Die Projekte stammen aus allen Disziplinen. Einige Beispiele von Arbeiten, die Projektleitende mit ihren Forschungsgruppen ausführen:
Geistes- und Sozialwissenschaften: Patricia Funk (Universität der italienischen Schweiz, USI) untersucht den Mangel von Professorinnen an Hochschulen. Welche Mechanismen der Diskriminierung tragen zum Mangel bei und wie wirkt er sich auf die Studierenden aus? Mit der Entwicklung motorischer Basiskompetenzen in der Kindheit befasst sich Christian Herrmann (Pädagogische Hochschule Zürich). Er erforscht die Bedeutung schulischer und ausserschulischer Faktoren für diese Kompetenzen.
Biologie und Medizin: Mirjam Heldner (Universitätsspital Bern) kombiniert modernste Kernspintomographie mit herkömmlicher Diagnostik und klinischer Untersuchung, um Patienten mit verkalkten Hirngefässen bestmöglich zu behandeln. Aufgrund von Bildern will Achim Walter (ETH Zürich) die Reaktion des Weizens auf Umwelteinflüsse systematisch erfassen – und so dessen Wachstum in einem wärmeren Klima voraussagen.
Mathematik, Natur- und Ingenieurwissenschaften: Nina Hartrampf (Universität Zürich) erforscht neue, automatisierte Methoden für die chemische Synthese von Eiweissen und Eiweiss-Bausteinen. Mit welcher Geschwindigkeit dehnt sich das Weltall aus? Entsprechende Messungen nimmt Frédéric Courbin (EPF Lausanne) anhand des sogenannten Gravitationslinseneffekts vor.
«Die thematische Vielfalt der Gesuche fasziniert mich immer wieder», sagt Thomas Werder Schläpfer. «Die Forschenden setzen ihre kreativen Ideen um und erarbeiten eine Fülle von Erkenntnissen, die als Grundlage für weitere Projekte und für künftige Innovation dienen.»
Grösstes Förderinstrument
Der SNF vergibt zweimal pro Jahr Beiträge in der Projektförderung. Für dieses Instrument setzt er rund die Hälfte seines Budgets ein. Um finanzielle Unterstützung bewerben können sich erfahrene Forschende, die an einer Hochschule oder einer anderen wissenschaftlichen Institution in der Schweiz tätig sind. Im Herbst 2021 wird der Nationale Forschungsrat des SNF wiederum entscheiden, wer Unterstützung für ein Projekt erhält.
Quelle: Schweizerischer Nationalfonds SNF, 12. Mai 2021
Instrument «Projektförderung» des SNF
Erfahren Sie hier mehr:
http://www.snf.ch/de/foerderung/projekte/projekte-in-allen-disziplinen/Seiten/default.aspx
Empfängerinnen und Empfänger der Beiträge
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