Unternehmen kämpfen mit überfüllten Innovationstrichtern: Die Ideen sind da, aber nicht die Prozesse, um sie zu prüfen und zu priorisieren. Infolgedessen versuchen Innovationsabteilungen, sie alle unter einen Hut zu bringen.
Überfüllte Innovations-Funnel und deren Folgen
Unternehmen stehen oft vor dem Problem eines überquellenden Innovations-Funnels, bei dem zwar viele Ideen existieren, aber die Prozesse zur Überprüfung und Priorisierung fehlen. Dies führt dazu, dass Innovationsabteilungen versuchen, zu viele Projekte gleichzeitig zu jonglieren.
Die Konsequenzen sind:
- Verpasste Umsatzchancen durch späte Markteinführung.
- Verlust von Marktanteilen an die Konkurrenz.
- Zerstörung des technologischen und innovativen Wettbewerbsvorteils.
- Niedriger ROI für Forschung und Entwicklung.
- Schrumpfender Marktanteil und abnehmende Profitabilität.
Ursachen für überquellende Funnel
Zu den Hauptursachen für einen ineffizienten Innovations-Funnel zählen:
- Langwierige und komplexe Produktentwicklungsprozesse, die Kundenfeedback zu spät einbeziehen.
- Mangelndes Feedback von internen Stakeholdern.
- Begrenztes Verständnis des Marktes und der Wettbewerber.
- Schwache Fähigkeit zur Visualisierung und Vereinfachung komplexer Konzepte, was zu geringwertigen Business Cases führt (z. B. nicht quantifizierbare Zahlungsbereitschaft des Kunden).
Kearneys Framework zur Beschleunigung der Ideenfindung
Kearney hat ein zehnstufiges Framework entwickelt, um die Transformation von einer Produktidee zu einem bewerteten Konzept zu beschleunigen. Dieses ist besonders effektiv in technologiegetriebenen Branchen (z. B. Halbleiter, Industrie, Automotive) und hilft, Ideen schnell zu priorisieren und für die Marktentwicklung vorzubereiten.
10 Schritte vom Ideen- zum Produkt-Roadmap
- Kundenanforderungen verstehen: Grundlage für das Produktdesign; Anforderungen müssen quantifizierbar und messbar sein.
- Markt und Wettbewerber analysieren: Beurteilung von Marktgröße, Hauptakteuren und Trends; Nutzung von Wettbewerbsprodukt-Teardowns (Zerlegung zur Analyse) für Benchmarks.
- Funktionen definieren: Identifizierung der entscheidenden wertschöpfenden Attribute für den Wettbewerbsvorteil, mit Fokus auf Kostenreduzierung durch Spezifikationsanpassungen.
- Konzept entwickeln: Übersetzung der Funktionen in differenzierte Produktkonzepte; Nutzung modularer Konzeptplattformen für eine kosteneffiziente Produktarchitektur.
- Transparenz gewährleisten: Verfolgung wichtiger KPIs wie Kosten oder ESG-Kennzahlen (Umwelt, Soziales, Governance) für faktenbasierte Entscheidungen.
- Idee visualisieren: Nutzung von Visualisierung und Rapid Prototyping (CAD-Modellierung, 3D-Druck) zur frühzeitigen Detaildiskussion.
- Feedback-Session durchführen: Sammlung von Feedback von Stakeholdern (interne F&E, Kunden) über die gesamte Wertschöpfungskette.
- Feedback integrieren: Identifizierung der Auswirkungen des Feedbacks und deren Integration; multiple Iterationen treiben die Konzeptentwicklung voran.
- Produkt simulieren: Virtuelle Testbeds und Simulationen zur Überprüfung, ob das Konzept die erforderlichen und differenzierenden Funktionen erfüllt.
- Roadmap und MVP entwickeln: Skalierung des Kernkonzepts auf das Gesamtportfolio, Erstellung einer Roadmap (von MVP zum vollständigen Portfolio) und eines Business Case.
Partnerschaften für die Umsetzung
Kearney arbeitet mit spezialisierten Partnern zusammen, um das nötige Know-how (z. B. Industriedesign, 3D-Druck, CO2-Emissionsberechnungen) einzubringen.
Lesen Sie hier weiter:
https://www.kearney.com/product-design-data-platforms/product-excellence-and-renewal-lab/article/-/insights/accelerating-your-ideation-funnel
Quelle: Kearney, Juni 16, 2022