Der Wissenschaftsverbund Vierländerregion Bodensee – abgekürzt W4 – setzte 2023 auf praxisnahe Projekte. Im ersten Geschäftsjahr mit neuer Rechtsform vereinfachte die Nachfolgeorganisation der Internationalen Bodensee-Hochschule die länderübergreifende Zusammenarbeit bei der Forschung und Lehre. Hierfür warb der W4 erstmals direkt Fördermittel ein und verteilt rund 1,7 Millionen Euro an Projekte. Zudem organisierte er weitere 11,7 Millionen Euro Fördermittel für drei Labs. Im zweiten Jahr der Leistungsperiode 2022–2025 werden insgesamt 15 Projekte mit 279 Projektbeteiligten und 115 Praxispartnern gefördert.
11,7 Millionen Euro für Labs und 1,7 Millionen Euro für Projekte: Der Wissenschaftsverbund Vierländerregion Bodensee (W4) zieht eine erfolgreiche Bilanz für 2023. Im ersten Geschäftsjahr unter neuer Rechtsform beantragte der Nachfolger der Internationalen Bodensee-Hochschule (IBH) erstmals selbst Drittmittel und ergänzte so die Fördermittel aus der Leistungsvereinbarung mit der Internationalen Bodensee-Konferenz (IBK). „Der Verbund hat sich schnell gefunden und wird mit der neuen, fokussierten Programmstruktur künftig noch mehr Wirkung erzielen“, ist Gernot Brauchle, W4-Vorsitzender und Rektor der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg, überzeugt. Über die Programme „Nachhaltige Bodenseeregion“, „Gesellschaftlicher Zusammenhalt“, „Kollaborative Hochschulentwicklung“ und „New Work & Talente“ fördert der W4 praxisnahe Projekte der 25 Mitgliedshochschulen.
Vierländerregion als Innovationstreiber
2023 starteten neben neun Projekten drei Labs zur Kreislaufwirtschaft, Mobilität und IoT (Internet of Things). Der W4 begleitet sie und organisierte für ihre Umsetzung insgesamt 11,7 Millionen Euro aus dem EU-Förderprogramm Interreg VI Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein (ABH). Weitere rund 1,7 Millionen Euro aus dem Programm wurden zur direkten Vergabe an die Projekte eingeworben. In der laufenden Leistungsperiode 2022–2025 unterstützt der W4 derzeit 15 Projekte mit 279 Projektbeteiligten und 115 Praxispartnern. Die Beratungs- und Begleitungsangebote wurden auf beinahe 100 mehr als verdoppelt. Im Herbst 2024 wird der W4-Kooperationsrat die Strategie für die nächste vierjährige Leistungsperiode beschließen.
„Die Vierländerregion strotzt vor Know-how, Produktivität und Unternehmergeist. Mit dem gebündelten Potenzial von Wirtschaft, Kultur, Tourismus, Forschung und Bildung können wir als Vorreiter in Europa innovative Ideen verwirklichen“,
sagt Roland Inauen, Landammann Appenzell Innerrhoden und derzeitiger Vorsitzender der Internationalen Bodensee-Konferenz (IBK). Die IBK ist dem W4 als Fördergeber auch in Zukunft eng verbunden. So wurde mit der IBK-Akademie 2023 die erste grenzübergreifende Weiterbildungsplattform für Landes- und Kantonsverwaltungen gemeinschaftlich initiiert und durchgeführt.
Gesellschaftlicher Zusammenhalt
„Wir stehen vor einer Transformation unserer Lebenswelt und Wirtschaftsweise. Der W4 setzt sich für den grenzübergreifenden Wissens- und Technologietransfer ein und verbindet Engagement mit Innovation“,
betont Geschäftsführer Markus Rhomberg. Mit dem Programm „Gesellschaftlicher Zusammenhalt“ fördert der W4 Projekte, die mit innovativen Methoden und Formaten aus der Forschung soziale Mehrwerte generieren. 2023 wurden fünf Projekte bewilligt – unter anderem zur Dialog- und Streitkultur oder Professionalisierung des Ehrenamts. Beim Projekt „Open Place“ der Universität Zürich und der HTWG Konstanz entwickelten Studierende ein architektonisches Konzept für die soziale Integration von Menschen in prekären Lebenssituationen in der reformierten Kirche St. Peter in Kurzrickenbach. Das Projekt wurde kürzlich mit dem Grenzstein 09 des Architekturforums KonstanzKreuzlingen prämiert.
Kollaborative Hochschulentwicklung
Die 25 Mitgliedshochschulen vertieften im ersten Jahr des W4 ihre Zusammenarbeit. Beim Dialogprojekt „TransferRad“ entwickeln drei Hochschulen ein mobiles Angebot für den Austausch von Wissenschaft und Gesellschaft. Der neue Standort des W4 an der Universität Konstanz ist für Katharina Holzinger, Rektorin der Universität Konstanz, ein großer Gewinn: „Wissenschaft lebt vom Netzwerk und der Kollaboration. Der Verbund verkörpert diesen Gedanken und knüpft auch abseits der Projekte Partnerschaften. Davon profitieren alle.“
Mehr Informationen: www.wissenschaftsverbund.org