Frisches Geld für Schweizer Startups ist im ersten Halbjahr 2024 knapp geblieben

Die Schweizer Venturecapital-Finanzierungen blieben im ersten Halbjahr 2024 auf dem tiefen Niveau des Vorjahres: 1‘082,4 Millionen Franken flossen in 138 Finanzierungsrunden. Dennoch gab es auch positive Signale, wie etwa eine Zunahme der Investitionen im Biotech-Sektor.

Das Halbjahres-Update des Swiss Venture Capital Report, herausgegeben vom Online-News-Portal startupticker.ch und der Investorenvereinigung SECA in Zusammenarbeit mit startup.ch, zeigt, dass die Investoren zuversichtlicher sind als noch vor einem Jahr.
In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres generierten Schweizer Startups insgesamt 1‘082,4 Millionen Franken an Risikokapital. Dies entspricht einem Rückgang von 9,5% gegenüber 2023. Auch die Anzahl der Finanzierungsrunden nahm ab und sank um 10,4% auf 138. Doch obwohl die Zahlen in etwa denen des letzten Jahres entsprechen, zeigt die Analyse der Investitionen nach Sektor und Reifegrad der Start-ups deutliche Unterschiede und es ergibt sich ein widersprüchliches Bild. Obwohl junge Start-ups aus einigen Branchen oder Bereichen wie KI und Energieerzeugung und -speicherung Investoren anziehen können, sind Investitionen in der Spätphase Mangelware.

Biotech-Branche mit starker Performance

Biotech-Start-ups erwirtschafteten mehr als 400 Millionen Franken, den dritthöchsten Betrag aller Zeiten, wobei vier der fünf grössten Finanzierungsrunden von diesen Unternehmen abgeschlossen wurden.
Auf der anderen Seite sank der Betrag, der in Fintech- und andere ICT-Start-ups investiert wurde, im Vergleich zum Vorjahr um über 40%. Der ICT-Boom der Jahre seit 2019 ist definitiv vorbei.

Innovationen zu Trendthemen

Frühphasenfinanzierungen zogen jedoch rund 350 Millionen Franken an Investitionen an, über 50% mehr als im Vorjahreszeitraum. Ein Grund dürfte sein, dass die Start-ups substanzielle Innovationen zu Trendthemen wie Künstlicher Intelligenz, Batterietechnologie und Medikamenten zur Gewichtsreduktion zu bieten haben.

Freie Mittel für Investitionen

Eine breit angelegte Umfrage von SECA unter rund 100 Schweizer Start-up-Investoren gibt einen Ausblick auf die nächsten 12 Monate. Die Ergebnisse zeigen, dass die Investoren über „trockenes Pulver“ verfügen, also über Mittel, die sie investieren können. Die überwiegende Mehrheit erwartet, dass die Anzahl der Investitionsmöglichkeiten und die Anzahl der Investitionen in den nächsten 12 Monaten zunehmen werden. Zudem dürften die Verkaufschancen für Start-ups aus dem Portfolio im Jahresverlauf wieder zunehmen. Zuletzt waren Käufer von Start-ups vorsichtig, während die Ungeduld der Investoren zugenommen hat. Insgesamt sind die Investoren optimistischer als noch vor einem Jahr – mit einer Ausnahme: Sie sehen das Umfeld für die Mittelbeschaffung für sich selbst weiterhin als schwierig an.

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VC Report 2024 UPDATE

Quelle: SECA