Divergente Assoziationen als Mass für verbale Kreativität

Die Forschung stellt den Divergent Association Task (DAT) als eine objektive, automatische und kurze Methode zur Messung des divergenten Denkens vor, einer Schlüsselkomponente der Kreativität.

Die Divergent Association Task (DAT)

  • Aufgabe: Die Teilnehmer (8.914 in zwei Studien) wurden gebeten, 10 Hauptwörter zu nennen, die so unähnlich wie möglich zueinander sind.
  • Messung: Ein Computer-Algorithmus (GloVe) schätzte die semantische Distanz zwischen den Wörtern. Je grösser die Distanz (z. B. «Katze» und «Fingerhut»), desto höher der DAT-Score. Eng verwandte Wörter (z. B. «Katze» und «Hund») ergeben einen kürzeren Abstand und damit einen niedrigeren Score. Es wurden die ersten sieben gültigen Wörter zur Berechnung herangezogen.
  • Theoretische Grundlage: Der DAT stützt sich auf assoziative und exekutive Theorien der Kreativität, wobei höhere Scores eine grössere Fähigkeit belegen, entfernte Assoziationen abzurufen und häufige Assoziationen zu hemmen.

Wichtigste Ergebnisse und Validierung

  • Konvergente Validität (Studie 1):
  • Der DAT korrelierte moderat bis stark mit zwei etablierten Kreativitätsmassen: dem Alternative Uses Task (AUT) (insbesondere mit Flexibilität und Originalität) und dem Bridge-the-Associative-Gap Task (mit Angemessenheit).
  • Die Korrelationen des DAT mit den etablierten Massen waren im Allgemeinen mindestens so hoch wie die Korrelationen zwischen den etablierten Massen selbst.
  • Test-Retest-Reliabilität (Studie 1C): Die Zuverlässigkeit über einen Zeitraum von zwei Wochen war hoch $(r = 0,75)$.
  • Demografie (Studie 2): Die DAT-Scores variierten nur geringfügig nach grundlegenden demografischen Variablen wie Alter und Geschlecht (insgesamt 1 % der Gesamtvariation erklärt).
  • Prädiktive Validität (Studie 2): Es gab eine positive Korrelation zwischen höheren DAT-Scores und der korrekten Lösung von mehr Problemen, die bekanntermassen Kreativität vorhersagen (Convergent Thinking Task, Insight- und analytische Probleme).
  • Benutzerfreundlichkeit: Die Teilnehmer empfanden den DAT als am angenehmsten im Vergleich zu den anderen verwendeten Kreativitätsaufgaben und benötigten im Median nur etwa anderthalb Minuten dafür.

Stärken des DAT

Der DAT behebt mehrere Einschränkungen traditioneller Kreativitätsmasse:

  • Objektivität und Automatisierung: Die Bewertung ist automatisch und objektiv, wodurch grosse Stichproben ohne jegliche Bewertervoreingenommenheit oder mühsame manuelle Bewertung gesammelt werden können.
  • Absolute Bewertung: Die Bewertung ist absolut und nicht von der Stichprobe abhängig, was Vergleiche zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen und Kulturen erleichtert.
  • Zeiteffizienz und Genuss: Die Aufgabe ist kurz und die Teilnehmer empfanden sie als angenehm.

Schwächen  des DAT

Die wichtigsten Vorteile des neuen DAT-Tests liegen in seiner einfachen und schnellen Durchführung sowie darin, dass er keine menschliche Beurteilung erfordert, wodurch mögliche Verzerrungen vermieden werden. Die Forscher betonen jedoch, dass er nicht alle Aspekte der Kreativität erfasst.

«Our task measures only a sliver of one type of creativity,» says psychologist Jay Olson, from Harvard University.

As Olson points out to CNN, the DAT test explores divergent thinking and verbal creativity – it won’t show how creative you might be when cooking in the kitchen for example, which uses a different set of skills, but it can predict aptitude at certain problem-solving tasks.

«But these findings enable creativity assessments across larger and more diverse samples with less bias, which will ultimately help us better understand this fundamental human ability.»

Literatur

Naming unrelated words predicts creativity

Jay A. Olson https://orcid.org/0000-0002-1161-5209 jay.olson@mail.mcgill.ca, Johnny Nahas https://orcid.org/0000-0001-9552-2159, Denis Chmoulevitch https://orcid.org/0000-0002-5080-941X, +1 , and Margaret E. Webb https://orcid.org/0000-0002-4624-3185Authors Info & Affiliations
Edited by Paul Verhaeghen, Georgia Institute of Technology, Atlanta, GA, and accepted by Editorial Board Member Randall W. Engle April 9, 2021 (received for review October 26, 2020)
June 17, 2021
118 (25) e2022340118

Artikel: Innovator’s Guide Switzerland, 28. November 2025