Folgende Pioniere haben durch ihre systematischen Überlegungen zur Kreativität und die von Ihnen entwickelten Kreativitätsmethoden bis heute noch einen sehr grossen Einfluss.
- Alex Faickney Osborn (1888 – 1966) gilt als der Erfinder des Brainstorming, mit einem Master in Philosophie arbeitete er als Autor und Reporter.
- Walter Disney (1901 – 1966), ein US-amerikanischer Filmproduzent, wurde durch seine Naturfilme und Zeichentrickfiguren populär.
- Tony Buzan (*1942) ist ein britischer Mentaltrainer und Autor . Buzan wurde bekannt durch methodische Anwendung sogenannten „Mind Maps“.
- Edward de Bono (*1933), ein britischer Mediziner und Schriftsteller, gilt als einer der führenden Lehrer für kreatives Denken.
- Mihaly Csikszentmihalyi (*1934), ungarisch-amerikanischer Psychologe, Kreativitäts- und Glücksforscher, war Professor für Psychologie an der University of Chicago.
Brainstorming
Alex Faickney Osborn (1888 – 1966) gilt als der Erfinder des Brainstorming. Mit einem Master in Philosophie arbeitete er als Autor und Reporter. Seit 1919 in der Werbefirma tätig, gründete er 1954 das erste Institut für kreative Problemlösung an der Universität Buffalo. Er hatte im Lauf der Jahre festgestellt, dass Arbeitstreffen die Kreativität der Mitarbeiter eher bremsen als fördern. So entwickelte er mit vier Regeln ein Verfahren, das den Mitarbeitern die Freiheit für neue Ideen schaffen sollte. „Es ist einfacher, eine wilde Idee abzuschwächen, als eine neue hervorzubringen.“ Alex Osborne
Die Osborn-Checkliste
Die Osborn-Checkliste ist eine systematische Technik zur Modifizierung existierender Produkte und Prozesse. Dabei können die Eigenschaften und Attribute eines Produktes, einer Dienstleistung oder eines Geschäftsmodelles in spezieller Weise, nämlich in neufacher Weise, gezielt verändert werden:
- Adapt: anpassen, vergleichen, nachmachen, ähneln
- Magnify. vergrößern, übertreiben, hinzufügen, wiederholen
- Eliminate: weglassen, vereinfachen, aufräumen, verkleinern
- Modify: verändern (Regeln, Gewohnheiten, Blickwinkel, Form)
- Substitute: austauschen, teilen, ersetzen (Material, Personen)
- Rearrange: neu ordnen, umstellen, hervorholen (Unsichtbares)
- Reverse. umkehren, spiegeln (Wirkung, Ende, Gegenteil)
- Combine: verknüpfen, zusammenfügen, mischen, überschneiden
- Put it to other use: anders verwenden (Wer? Wo? Wann? Wie?)
Walt-Disney-Methode
Walter Disney (1901 – 1966), ein US-amerikanischer Filmproduzent, wurde durch seine Naturfilme und Zeichentrickfiguren populär. Mit seinen Figuren, Filmen und Themenparks prägte er die Unterhaltung des 20. Jahrhunderts. Er erhielt 26 Oscars und ist damit der am häufigsten mit diesem Preis ausgezeichnete Filmschaffende. Seine Walt-Disney-Methode (Walt-Disney-Strategie, Disney method) ist eine Kreativitäts-Methode auf der Basis eines Rollenspiels, bei dem eine oder mehrere Personen ein Problem aus drei Blickwinkeln betrachten.
Die Methode generiert Problemlösungen durch das Zusammenspiel drei unterschiedlicher aber sehr wohl spezifizierter „Rollen“ im Kreativitätsteam. Drei personifizierten „Rollen“ erscheinen Walt Disney dabei für essentiell:
- Der Träumer (Visionär)
- Der Realist (Macher)
- Der Kritiker (Controller)
Lesen Sie auch unseren speziellen Artikel zur Methode des Walt Disney hier:
https://innovators-guide.ch/2017/06/walt-disney-strategien-und-methoden/
Walt Disney ist ferner einer der Erfinder einer Ur-Methode des Storyboardings.
Damit der Arbeitsfortschritt der sehr vielen Bilder eines bewegten Disney-Cartoon-Films besser und transparenter dokumentiert werden konnte, verlangte Walt Disney von seinen Cartoonisten, dass diese ihre aktuellen Bilder an den Wänden der Büros und Studios entlang aufzuhängen haben. Somit wurde die Arbeit-in-Progress der einzelnen Animateure für alle sichtbar und es konnte zusätzlich ein neuer Teamgeist aufleben. So ergab sich buchstäblich eine bebilderte «Story an einem Board».
Mike Vance, Rektor der Disney University in den 1960igern, entwickelte dann diese Methode als Universal-Tool der Kreativitätstechnik.
Quelle:
«Think Out of the Box», Oktober 1995 von Mike Vance und Diane Deacon.
Ferner wurde von Robert Dilts (weltweit bekannt durch «The Origins of NLP») die Walt-Disney-Methode entscheidend weiterentwickelt und 1991 publiziert:
Robert Brian Dilts , Todd Epstein, Robert Warren:
«Tools for Dreamers: Strategies for Creativity and the Structure of Innovation»
Meta Publications, 1991
Web: Homepage von Robert Dilts / NLP-University
http://www.nlpu.com/NLPU.html
Robert Dilts publiziert im Jahre 2012 bei Conform ScarlVideo zwei Videos zu je ca. 9:55 min:
https:// youtu.be/f5y3L0JAqbA
https:// youtu.be/R8_qELtcoHE
Mind Maps
Tony Buzan (*1942) ist ein britischer Mentaltrainer und Autor von populärwissenschaftlichen Büchern zu den Themen Kreativität, Mnemotechnik (Erinnerungskunst), Schnelllesen und Lernen. Buzan wurde bekannt durch methodische Anwendung sog. „Mind Maps“. „Sie verwenden weniger als ein Prozent der bewusst zugänglichen Kapazität Ihres Gehirns, also ist auch noch sehr viel Spielraum für Verbesserungen vorhanden! – Befreien Sie die ungenützten 99 Prozent ihres Gehirns mit der Kraft von Mind Map.“ Tony Buzan
Lesen Sie unseren Artikel über Mindmapping Software.
Laterales Denken
Edward de Bono (*1933), ein britischer Mediziner und Schriftsteller, gilt als einer der führenden Lehrer für kreatives Denken. Er hat eine Vielzahl von Techniken entwickelt, die helfen sollen, neue Ideen zu finden und sich aus eingefahrenen Denkmustern zu lösen. Dazu gehören das Laterale Denken (Querdenken oder um die Ecke denken), das L-Spiel und seine Denkhüte. Er veröffentlichte 82 Bücher, die in 41 Sprachen übersetzt wurden, und arbeitete mit Regierungen, Unternehmen, Organisationen und Einzelpersonen zusammen.
The Six Thinking Hats
Die einzelnen Hüte stehen für 6 verschiedene Modalitäten der Denk-Einstellung:
- weiß: Analytisches Denken: Konzentration auf Tatsachen, Anforderungen
- rot: Emotionales Denken: Empfinden: Konzentration auf Gefühle und Meinungen
- schwarz: Kritisches Denken: Risikobetrachtung, Probleme, Skepsis, Kritik und Ängste
- gelb: Optimistisches Denken: Was ist das Best-Case Szenario (Sonnenschein)
- grün: Kreatives Denken: Neue Ideen, Kreativität
- blau: Ordnendes Denken: Überblick über die Prozesse
Das Flow-Erleben
Mihaly Csikszentmihalyi (*1934), ungarisch-amerikanischer Psychologe, Kreativitäts- und Glücksforscher, war Professor für Psychologie an der University of Chicago. Er lehrte Unternehmensführung an der Claremont Graduate University in Kalifornien. über 30 Jahre lang studierte er das Phänomen menschlicher Kreativität und beschrieb ab 1975 das Flow-Erleben.
Creativity needs to be cultivated and is necessary for the future of our country, if not the world.
Bei einer Befragung von hunderten Kreativen aus allen möglichen Berufen stellte Csikszentmihalyi (1975) fest, dass diese während ihrer künstlerischen Arbeit ein ausgeprägtes positives Erlebnis haben, welches sie so sehr motiviert, diesen Erlebniszustand immer wieder anzustreben.
Csikszentmihalyi bezeichnet dieses Erlebnis als „Flow“ und definiert es als
„selbstreflexionsfreies, gänzliches Aufgehen in einer glatt laufenden Tätigkeit bei der man trotz Kapazitätsauslastung das Gefühl hat, den Ablauf des Geschehens gut unter Kontrolle zu haben.“
Ausschlaggebend sei, so Csikszentmihalyi (1975), die erlebte optimale Passung zwischen Anforderung und Fähigkeit.
Flow bezeichnet einen Zustand des Glücksgefühls, in den Menschen geraten, wenn sie gänzlich in einer Beschäftigung «aufgehen».
Entgegen ersten Erwartungen erreichen Menschen diesen Zustand nahezu euphorischer Stimmung meistens nicht beim Nichtstun oder im Urlaub, sondern wenn wir Menschen sich intensiv einer Arbeit oder einer schwierigen Aufgabe widmen.
(Csikszentmihalyi 1975, in Heckhausen/Heckhausen 2006)
Quellen:
«Flow und Kreativität: Wie Sie Ihre Grenzen überwinden und das Unmögliche schaffen Broschiert» – 12. Juni 2015 von Mihaly Csikszentmihalyi
http://www.amazon.de/FLOW-Kreativit%C3%A4t-%C3%BCberwinden-Unm%C3%B6gliche-schaffen/dp/3608948228
Creativity: The Psychology of Discovery and Invention (Harper Perennial Modern Classics) (Englisch) Taschenbuch – 6. August 2013 von Mihaly Csikszentmihalyi
http://www.amazon.de/Creativity-Psychology-Discovery-Invention-Perennial/dp/0062283251/ref=cm_cr_dp_asin_lnk/275-5771816-3653204
FLOW BY MIHALY CSIKSZENTMIHALYI + THE RISE OF SUPERMAN BY STEVEN KOTLER BOOK REVIEW MIX. VIDEO 6:47.
(c) Artikel-Idee und einige Textstellen mit freundlicher Genehmigung und Einladung vom Seminarhaus SCHMIEDE, Günter W. Remmert M.A.,
Römerstr. 5, D-54298 Welschbillig (Nähe Trier/Luxemburg)
Vernunft als Quelle von Innovation
Symposium zum 65. Geburtstag von Walther Ch. Zimmerli Vom 6. – 7. Mai 2010 feiert die Brandenburgische Technische Universität Cottbus (BTU) den 65. Geburtstag ihres Präsidenten mit einem Symposium.