Interaktionistische Modelle der Kreativität

Interessante Theorien und interaktionistische Modelle bieten unterschiedliche Perspektiven auf Kreativität und heben die Vielschichtigkeit dieses komplexen Phänomens hervor. Indem sie biologische, psychologische, soziale und kulturelle Faktoren berücksichtigen, bieten sie umfassende Einblicke in die Faktoren, die den kreativen Ausdruck bei Einzelpersonen und Gruppen antreiben und prägen.

Hier sind die Schlüsselkonzepte der interaktionistischen Modelle der Kreativität in einfachen Worten erklärt:

Interaktionistische Modelle der Kreativität

Interaktionistische Modelle der Kreativität betonen, dass Kreativität nicht nur eine individuelle Fähigkeit ist, sondern auch von der Interaktion zwischen verschiedenen Faktoren abhängt. Diese Faktoren können persönliche Merkmale, soziale Einflüsse und die Umwelt umfassen.

Schlüsselkonzepte

  1. Kreativität als Prozess: Kreativität wird nicht als ein einzelnes Ereignis betrachtet, sondern als ein Prozess, der aus verschiedenen Phasen besteht. Diese Phasen können Problemfindung, Ideengenerierung, Entwicklung und Umsetzung umfassen.

  2. Wechselwirkung von Person und Umwelt: Kreativität wird als Ergebnis der Wechselwirkung zwischen einer Person und ihrer Umwelt betrachtet. Die persönlichen Merkmale einer Person, wie ihre Fähigkeiten, Motivation und Persönlichkeit, spielen eine Rolle, aber auch die Umwelt, in der sie sich befindet, wie z. B. ihre Familie, Freunde, Kollegen oder die Kultur, in der sie lebt.

  3. Soziale Einflüsse: Interaktionistische Modelle betonen die Bedeutung sozialer Einflüsse auf die Kreativität. Der Austausch mit anderen, die Zusammenarbeit in Teams und die Unterstützung durch Mentoren oder Lehrer können die Kreativität fördern.

Beispiele

  • Persönliche Merkmale: Eine Person mit einer hohen Problemlösungsfähigkeit und einer starken Motivation, neue Dinge zu schaffen, wird wahrscheinlich kreativer sein als eine Person mit geringeren Fähigkeiten und Motivation.
  • Umwelt: Eine Person, die in einer Familie aufwächst, in der Kreativität geschätzt und gefördert wird, wird wahrscheinlich kreativer sein als eine Person, die in einer Umgebung aufwächst, in der Kreativität nicht so wichtig ist.
  • Soziale Einflüsse: Ein Schüler, der in einem Klassenzimmer unterrichtet wird, in dem die Schüler ermutigt werden, ihre Ideen zu äußern und zusammenzuarbeiten, wird wahrscheinlich kreativer sein als ein Schüler, der in einem Klassenzimmer unterrichtet wird, in dem die Schüler nur zuhören und Aufgaben lösen müssen.

Konkrete Modelle der Kreativität

Interaktionistische Modelle der Kreativität sind in verschiedenen Bereichen anwendbar, wie z. B. in der Bildung, in der Arbeitswelt und in der Kunst. Sie können helfen, die Kreativität von Einzelpersonen und Gruppen zu fördern.

  • Simontons Evolutionsmodell
  • Amabiles Komponentenmodell
  • Das systemische Modell von Csikzentmihályi
  • Inversionstheorie von Sternberg und Lubart
  • Das biopsychosoziale Modell von Dacey und Lennon
  • Sawyers soziokulturelles Modell

1. Simontons Evolutionsmodell

Dean Keith Simontons evolutionäres Modell der Kreativität geht davon aus, dass Kreativität ein Produkt der darwinistischen natürlichen Selektion ist. Dieser Theorie zufolge produzieren kreative Individuen neuartige und wertvolle Ideen, die dann dem Selektionsprozess der Gesellschaft oder der Umwelt unterworfen werden. Je anpassungsfähiger und nützlicher die kreativen Ideen für die Gesellschaft sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie erhalten und an zukünftige Generationen weitergegeben werden. Dieses Modell betont die Rolle der Umwelt bei der Gestaltung kreativer Leistungen und wie sich kreative Ideen im Laufe der Zeit entwickeln.

2. Komponentenmodell von Amabile

Teresa Amabiles Komponentenmodell der Kreativität geht davon aus, dass Kreativität von drei Hauptkomponenten beeinflusst wird: fachrelevante Fähigkeiten, kreativitätsrelevante Prozesse und Aufgabenmotivation. Fachrelevante Fähigkeiten beziehen sich auf das Wissen und die Expertise in einem bestimmten Bereich, kreativitätsrelevante Prozesse beinhalten kognitive Fähigkeiten und Problemlösungsfähigkeiten und Aufgabenmotivation bezieht sich auf intrinsische und extrinsische Faktoren, die das Engagement einer Person für eine kreative Aufgabe fördern. Laut Amabile bestimmt das Zusammenspiel dieser drei Komponenten das Maß an Kreativität, das eine Person in einem bestimmten Kontext zeigt.

3. Csikzentmihályis systemisches Modell

Mihaly Csikszentmihályis systemisches Kreativitätsmodell, das oft mit dem Konzept des „Flow“ in Verbindung gebracht wird, geht davon aus, dass Kreativität entsteht, wenn sich eine Person während einer Aufgabe in einem Zustand tiefer Konzentration und Freude befindet. Flow tritt auf, wenn die Herausforderungen einer Aufgabe den Fähigkeiten einer Person entsprechen, was zu einem Zustand optimaler Erfahrung und Leistung führt. In diesem Zustand sind die Personen hoch motiviert und voll und ganz in ihre Arbeit vertieft, was zu gesteigerter Kreativität und Produktivität führt.

4. Sternbergs und Lubarts Inversionstheorie

Die Inversionstheorie von Robert J. Sternberg und Todd Lubart geht davon aus, dass Kreativität das Ergebnis einer Neuorganisation mentaler Repräsentationen ist. Dieser Theorie zufolge können hochkreative Menschen ihr Denken umkehren, was bedeutet, dass sie ein Problem oder eine Situation aus unkonventionellen Blickwinkeln und Perspektiven betrachten können. Diese Fähigkeit, divergent zu denken und Dinge auf neue Weise zu sehen, ermöglicht es ihnen, kreative Lösungen und Ideen zu entwickeln.

5. Daceys und Lennons biopsychosoziales Modell

Das biopsychosoziale Kreativitätsmodell von John S. Dacey und Rocky PS Lennon integriert biologische, psychologische und soziale Faktoren, die zum kreativen Ausdruck beitragen. Dieses Modell betont, wie genetische Veranlagungen, kognitive Prozesse, Persönlichkeitsmerkmale, Motivation und soziale Interaktionen alle eine Rolle bei der Gestaltung der kreativen Fähigkeiten und Leistungen eines Individuums spielen.

6. Sawyers soziokulturelles Modell

R. Keith Sawyers soziokulturelles Kreativitätsmodell betont die Rolle sozialer und kultureller Faktoren bei der Förderung von Kreativität. Nach diesem Modell ist Kreativität nicht nur eine individuelle Eigenschaft, sondern entsteht durch kollaborative Interaktionen und kulturelle Einflüsse. Sawyer argumentiert, dass Kreativität ein verteiltes und soziales Phänomen ist, das aus Interaktionen innerhalb von Gruppen und Gemeinschaften entsteht, da Individuen auf den Ideen und dem Wissen der anderen aufbauen.

Diese sechs Theorien und Interaktionsmodelle bieten unterschiedliche Perspektiven auf Kreativität und heben die Vielschichtigkeit dieses komplexen Phänomens hervor. Indem sie biologische, psychologische, soziale und kulturelle Faktoren berücksichtigen, bieten sie umfassende Einblicke in die Faktoren, die den kreativen Ausdruck bei Einzelpersonen und Gruppen antreiben und prägen.

© 2023, Innovator’s Guide Switzerland / Eugene Walterson, 10. August 2023