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Die Digitalisierung und ihre neuen technischen Möglichkeiten könnten die Arbeit der Verwaltung radikal verändern. Um für die Zukunft gerüstet zu sein und vertiefte interdisziplinäre Kenntnisse zu gewinnen, entsteht an der Universität St.Gallen ein Smart Government Lab. Am 3. November befasst sich zudem eine Tagung mit den Veränderungen, die auf Staat und Verwaltung zukommen.
Das Smart Government Lab ist am Institut für Systemisches Management und Public Governance (IMP-HSG) angesiedelt. Zu seinen Aufgaben gehört es, das neu entstehende Kompetenzzentrum zu führen und Workshops zu organisieren. Es koordiniert die Forschenden, die einzelne Themen vertieft bearbeiten, und publiziert die Ergebnisse in Absprache mit den Praxispartnern. Die Laufzeit ist vorerst auf fünf Jahre (2017-2021) angelegt.
Entwicklung ist nicht aufzuhalten
Warum widmet das IMP-HSG dem Thema «Smart Government» einen neuen Forschungs- Schwerpunkt und was sind die brennenden Fragen? «Die digitalen Technologien haben in den vergangenen Jahren neue Geschäftsmodelle entstehen lassen, die das Potential haben, unsere Wirtschaft und Gesellschaft fundamental zu verändern. Diese Entwicklung lässt sich nicht stoppen und macht auch vor dem Staat und der öffentlichen Verwaltung nicht halt», erklärt Prof. Dr. Kuno Schedler, IMP-Direktor und Professor für Public Management an der Universität St.Gallen. Als Beispiele nennt er Unternehmen wie Google, Amazon, Facebook, Airbnb, Uber oder Tesla, die gelernt haben, jeden einzelnen ihrer User für sich nutzbar zu machen und damit einen vorher nicht dagewesenen Mehrwert zu schaffen. Die Verwaltung werde sich gegen den Fortschritt nicht wehren können. «Die Digitalisierung wird die strukturellen Hindernisse ganz einfach umfliessen. Entweder man ist dabei oder macht sich überflüssig.»
Dr. Labinot Demaj, Programmleiter für strategische Steuerung im öffentlichen Bereich, unterstreicht die Dringlichkeit, sich mit dem Thema «Smart Government» rechtzeitig auseinanderzusetzen. In der Schweiz fehle noch weitgehend die Vorstellungskraft, wie die Verwaltung von morgen aussehe.
«Wir müssen Szenarien der digitalen Zukunft entwickeln, um schon heute die Weichen in den Gemeinwesen richtig zu stellen.» Dazu seien vertiefte interdisziplinäre Kenntnisse notwendig. Das Smart Government Lab werde die Erfahrung unterschiedlicher Akteure aus der Praxis mit neuesten Erkenntnissen der Forschung zusammenbringen. «Es wird diese Kompetenzen zusammenführen, um einen ausgewogenen Blick in die Zukunft werfen zu können.»
Herbsttagung am 3. November
Das IMP-HSG widmet seine Herbsttagung ebenfalls dem Thema «Smart Government». Referierende aus Wissenschaft, Wirtschaft und der Verwaltung diskutieren die Herausforderungen, die durch die neuen Technologien entstehen, und zeigen zukunftsweisende Möglichkeiten in der Bewältigung öffentlicher Aufgaben. Die Tagung richtet sich an Personen, die mit den Chancen und Gefahren der Digitalisierung für Staat und öffentliche Verwaltung konfrontiert sind oder sein werden.
Referierende sind:
- Prof. Dr. Kuno Schedler, IMP-Direktor, «Weshalb müssen wir uns mit Smart Government befassen?»;
- Michael Grüebler, Leitung Services Statistik Stadt Zürich, «Die Verwaltung wird unsichtbar»;
- Adrian Fuchs, Business Development Manager M2M/loT Swisscom AG, «Die Brücke zwischen Dingen und Daten»;
- Dr. Karin Vey, Executive Innovation Consultant, ThinkLab, IBM Research Zürich, «Ein besseres öffentliches Leben dank Cognitive Computing?»;
- Daniel Jehle, Client Executive, Public Sector, IBM Schweiz, «Case Study Kantonspolizei Zürich»;
- Dr. Labinot Demaj, Programmleiter für strategische Steuerung im öffentlichen Bereich, Universität St.Gallen, «Den Staat und die Verwaltung der Zukunft denken».
Weitere Informationen zur IMP-Herbsttagung finden Sie gerne unter:
www.imp.unisg.ch/herbsttagung
Quelle, Anmeldung und Kontakt
Monika Steiger
Institut für Systemisches Management und Public Governance (IMP-HSG)
Dufourstrasse 40a, 9000 St.Gallen
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