5 essentielle Management-Tipps zur Kreativitätssteigerung von R&D-Teams

Von Monika Monzel.

Was unterscheidet ein Team von einem Dream-Team? Insbesondere in den von schnellem Wandel und Innovationen geprägten Branchen rangiert das kreative Potenzial der Mitarbeiter auf der Skala der wichtigsten Erfolgsfaktoren ganz oben. Die Fähigkeit und der Wille zu stetigen Verbesserungen kommen jedoch selten von alleine. Kreativität muss man zugelassen und aktiv fördern. Beides gehört zu den wichtigsten Aufgaben jeder Führungskraft. Wie kann ein Chef sein Team zu mehr Kreativität motivieren?

Monika Monzel, Leitung AdCoach Academy, hat 5 essenzielle Management-Tipps zusammengestellt:

Tipp 1: Identifizieren Sie als erstes alle wichtigen Kreativitäts-Killer.

Der Kreativitätsfeind Nummer 1 ist Angst. Die Angst, eine Idee zu verwirklichen, die dann scheitert, blockiert nachhaltig. Auch das Zerreden von Ideen sowie die Verpflichtung, den Erfolg jeder guten Idee schon vorab mit Zahlen zu beweisen, bremst alle innovativen Gedanken. Wichtig ist, Raum für kreatives Experimentieren zu schaffen und den Mitarbeitern die Angst vor folgenschweren Fehlern zu nehmen. (Wie dies gelingt vgl. Tipp 2).
Ferner entpuppen sich komplizierte Prozesse und lange Entscheidungswege als wahre Kreativitätsbremsen. Wenn man sich vorstellt, dass eine neue Idee erst von 10 Stellen geprüft werden muss und dabei 20 mal verschlimmbessert wird, behält man sie lieber gleich für sich. Die gleiche Wirkung zeigt sich, wenn nicht involvierte, fachfremde Dritte das Urteil über eine neue Idee maßgeblich beeinflussen können. Der viel beschworene Laientest ist (zumindest) unter Motivationsgesichtspunkten nicht immer die beste Wahl.
Fehlende Inspiration des Teams gehört ebenfalls zu den wichtigsten Kreativitätskillern. Der Bauch kann nur finden, was der Kopf schon weiß. Ohne Inspiration gibt es keine Innovation. Wer sich mehr Kreativität von seinen Mitarbeitern wünscht (oder sogar aktiv fordert), muss für ausreichende Inspiration sorgen, Weiterbildung fördern und eine teaminterne Infrastruktur für die Verbreitung neuer Denkanstöße schaffen (s.u.).
Letztlich blockiert eine fehlende Motivation des Teams die Bereitschaft zu (mehr) Innovation. Wenn Ihre Mitarbeiter den Sinn einer Neuerung nicht erkennen, wird es ihnen schwer fallen, sich für sie zu begeistern. Meist werden Innovationen (z.B. neue Arbeitsmethoden, Prozessabläufe etc.) als lästig oder sogar «bedrohlich» empfunden. Hier ist es wichtig, die Bedeutung von Innovationen für das Unternehmen, die Abteilung, das Team sowie für jeden einzelnen Mitarbeiter möglichst greifbar zu machen, z.B. anhand von Best Practice Beispielen.

Tipp 2: Schaffen Sie Raum zum Experimentieren.

Setzen Sie bewusst ein Projekt auf die Agenda, in dem Ihre Mitarbeiter ihr kreatives Potenzial (neu) entdecken und ggf. auch einige professionelle Methoden der kreativen Ideenfindung ausprobieren können, ohne dass Fehler oder Misserfolge gleich den Ruin des Teams bzw. des ganzen Unternehmens bedeuten. Bauen Sie auch in alle anderen Projekte «Fehlertoleranzen» sowie «Frühwarn-Mechanismen» ein, z.B. mehrerer Qualitäts(zwischen)kontrollen, durch die schwerwiegende Fehler frühzeitig erkannt und rechtzeitig behoben werden können.

Tipp 3: Verkürzen und objektivieren Sie die Entscheidungsprozesse.

Halten Sie die Entscheidungswege so kurz wie möglich (vgl. Tipp 1) und legen Sie objektive Gütekriterien für die Ideenbewertung und -selektion fest. Dies verhindert Diskussionen rein auf der subjektiven Geschmacksebene und mindert kreativitätshemmenden Frust auf Seiten des Ideengebers.

Tipp 4: Sorgen Sie für Inspirationen.

Innovationen speisen sich aus Inspirationen. Organisieren Sie gemeinsam mit Ihrem Team über das Jahr verteilt einige Impuls-Vorträge oder -Workshops zu wichtigen Zukunftsthemen, richten Sie interne Kompetenzgruppen ein, die sich mit aktuellen Trends beschäftigen, diskutieren Sie diese im Rahmen regelmäßiger Strategiemeetings etc. So stellen Sie sicher, dass in das Team permanent neue Impulse fließen, die wichtig für stetige Verbesserungen sind. Integrieren Sie ferner regelmäßige Kreativ-Meetings in den Arbeitsalltag des Teams. Lassen Sie Ihre Mitarbeiter nicht mit dem Finden neuer Ideen und Problemlösungen alleine, sondern machen Sie die gemeinsame Ideenfindung zu einer festen Institution. Wichtig für den Erfolg eines Kreativ-Meetings sind: Eine klare Aufgabe mit einem erstrebenswerten Ziel. Die Vorbereitung des Meetings durch Sammlung thematisch passender Impulse. Eine lockere, ungezwungene Atmosphäre mit klaren Spielregeln. Eine professionelle Moderation durch ein Teammitglied, das auch einige innovative Kreativitäts- und Ideenfindungstechniken beherrscht (vgl. hierzu den Lesetipp s.u.).

Tipp 5: Sorgen Sie dafür, dass gute Ideen nicht verlorenen gehen.

Für ein strategisch wichtiges Projekt (z.B. den Relaunch Ihrer Firmen-Website, die Planung eines neuen Messekonzeptes, die Entwicklung innovativer Strategien für einen erfolgreicheren Auftritt im Social Web etc.), können Sie im Teambesprechungsraum eine Pinnwand aufstellen, an der Sie und Ihre Mitarbeiter/innen Bilder, Beispiele, kurze Artikel oder Spontanideen über einen bestimmten Zeitraum sammeln. Die Ideen-Schnipsel können dann in einem abschließenden Kreativ-Meeting strukturiert, selektiert und zu einer Big Idea verdichtet werden. Eine Alternative zur Pinnwand ist ein Ideen-Container (in Form eines Team-Notizbuches oder eines Ideen-Ordners auf dem kollektiven Laufwerk), der sich auch dazu eignet, alle guten Gedanken während eines Jahres zur den für das Team wichtigen Themen schriftlich zu fixieren. Statt eines schriftlichen Ideenspeichers könnte man auch einen O-Ton-Container (d.h. einen Ordner für Audio-Files) einrichten. Durch den Prozess des Aufschreibens verlieren viele Ideen einen Teil ihrer Faszination, da sie logisch-rational zensiert werden. Spontan ausgesprochene Ideen sind oft viel plastischer und phantasievoller formuliert. Das Besprechen erfordert jedoch anfänglich etwas Überwindung. Die Auswertung des Audio-Ideen-Containers, z.B. im (Jahresabschluss)-Team-Meeting, bringt dann umso mehr Spaß und garantiert viele überraschende Impulse.

Die AdCoach Academy zählt zu den renommierten deutschen Weiterbildungsanbietern für Management, Marketing, Werbung und Vertrieb. Hier werden die Kernkompetenzen für erfolgreiches Marketing praxisnah, aktuell und effizient trainiert.

Quelle:
AdCoach Academy, Dipl.-Kff. Monika Monzel, 2012
Web: http://www.adcoach.de/