Unter den 1000 Unternehmen mit den höchsten F&E-Budgets hat die Schweiz noch Potenzial. Die IT- und Elektronikbranche sowie die Pharma- und Automobilindustrie stehen für den Grossteil der globalen F&E-Kosten. Die F&E-Mittel werden immer häufiger in Asien eingesetzt.
Bereits im fünften Jahr in Folge sind die Ausgaben für Forschung & Entwicklung (F&E) weltweit gestiegen und erreichen nun einen neuen Höchstwert von 680 Mrd. US-Dollar. Das entspricht einem Anstieg des gesamten F&E-Etats der 1000 forschungsintensivsten Unternehmen der Welt gegenüber dem Vorjahr um 5,1%.
Das sind die zentralen Ergebnisse der «Global Innovation 1000»-Studie von Strategy&, der internationalen Strategieberatung von PwC. In ihrer elften Jahresausgabe untersucht diese die Budgets der 1000 börsennotierten Unternehmen mit den weltweit höchsten veröffentlichten F&E-Ausgaben .
Schweizer Unternehmen budgetieren 30,5 Mrd. US-Dollar für F&E
Der Schweizer Anteil unter den 1000 Unternehmen mit den höchsten F&E-Budgets sank leicht. Mit einem kumulierten F&E-Volumen von 30,5 Mrd. US-Dollar (2014: 30,8 Mrd. US-Dollar) steht die Schweiz für 4,5% der weltweiten F&E-Investitionen.
Roche vertritt die Bestenliste mit 10,8 Mrd. US-Dollar auf Platz fünf. Als zweites eidgenössisches Unternehmen unter den Top Ten landet Novartis mit 9,1 Mrd. US-Dollar auf Platz 9. «Schweizer Pharma-Unternehmen haben ihre F&E-Budgets relativ zum Umsatz zwar weiter gesteigert, gleichzeitig ist der Umsatz jedoch leicht rückläufig gewesen.
Die Frankenstärke und die getrübten wirtschaftlichen Aussichten wichtiger Exportmärkte führen zudem zu rückläufigen Schweizer F&E-Budgets im Industrie- und Elektroniksektor», beschreibt Alex Koster, Geschäftsführer von Strategy& in der Schweiz, die Entwicklung.
Asien überholt Europa
Zusätzlich zu den Forschungsbudgets der Unternehmen untersucht die Studie, in welchen Weltregionen vorhandene F&E-Mittel eingesetzt wurden. Hierfür wurden insgesamt 207 führende Unternehmen ihrer jeweiligen Branche sowie die F&E-Top-100 analysiert. Geografisch betrachtet, profitiert vor allem Asien von den weltweit steigenden F&E-Investitionen: 2015 entfallen 166 Mrd. US-Dollar und 35% aller weltweiten F&E-Budgets auf Asien, dahinter Nordamerika mit 157 Mrd. US-Dollar bzw. 33%. Erst auf dem dritten Platz folgt Europa mit 133 Mrd. US-Dollar und 28%.
Softwareentwicklung immer kostenintensiver
Die drei Branchen IT und Elektronik, Pharma und Automobil zeichnen traditionell für einen Grossteil der globalen F&E-Kosten verantwortlich. Ihr kumulierter Anteil an den globalen Forschungsinvestitionen summiert sich auf 61%. Die grösste Steigerungsrate in den Entwicklungskosten weist die Internet- und Softwarebranche auf: «Die digitale Transformation treibt die F&E-Budgets für Internet- und Softwareentwicklung nach oben. Allein seit letztem Jahr sind die weltweiten Ausgaben in diesem Segment um 27% gewachsen und machen mittlerweile 11% aller F&E-Ausgaben aus», so Koster.
Design der «Global Innovation 1000»-Studie
Für die Studie identifizierte Strategy& die 1000 globalen börsennotierten Unternehmen mit den höchsten veröffentlichten F&E-Ausgaben. In einem zweiten Schritt wurden für die Studie die wichtigsten Finanz-, Umsatz-, Ertrags-, Kosten- und Profitabilitätskennzahlen der vergangenen neun Jahre analysiert und in Zusammenhang mit den historischen Ausgaben für F&E gebracht. Die Zuordnung der Unternehmen zu Regionen folgt der Angabe des Unternehmenssitzes. Die F&E-Ausgaben, die Siemens etwa in den USA tätigt, fliessen somit in die Region Europa ein. Darüber hinaus ermittelt die Studie zusätzlich in einer Umfrage unter internationalen Führungskräften die innovativsten Unternehmen weltweit.
Quelle: PwC Strategyand (Switzerland) GmbH
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