Magischer Würfel gewinnt beim «AAL Award 2015» den Publikumspreis

iHomeLab der Hochschule LuzernBild: (c) iHomeLab der Hochschule Luzern

Das europäische Forschungsprojekt «Relaxed Care» hat beim AAL Award 2015 den Publikumspreis erhalten.
«Relaxed Care» ist ein Würfel, der eine ständige Verbindung zwischen älteren Personen und ihren Angehörigen herstellt. Das iHomeLab der Hochschule Luzern ist dabei für die Hard- und Software zuständig.
Das iHomeLab wurde nun zum dritten Mal innerhalb von drei Jahren beim AAL-Award ausgezeichnet.Im belgischen Gent wurde der europäische Forschungspreis «AAL Award 2015» für das beste Produkt des Ambient Assisted Living (AAL)-Joint Programms vergeben. Das Programm fördert Technologien für das Wohnen und Leben im Alter, welche die Lebensqualität von älteren Menschen verbessern und ihre Autonomie im persönlichen Lebensumfeld erhalten sollen. Das anwendungsnahe Forschungsprogramm wird vom EU-Forschungs-Rahmenprogramm und dem Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI des Bundes mitfinanziert.
An der Verleihung hat das Publikum aus zwölf europäischen AAL-Projekten das Projekt «Relaxed Care» zum Sieger 2015 erkoren. Das iHomeLab der Hochschule Luzern ist als Projektpartner unter anderem für die komplette Hard- und Software zuständig. Das Konzept und die Idee eines Systems, welches ältere Personen und deren Angehörige verbindet, und damit hilft, ihre Unabhängigkeit und Lebensqualität in den eigenen vier Wänden zu wahren, hat das Publikum überzeugt. «Es prämierte den hohen Innovationsgehalt, den Einbezug von Benutzerinnen und Benutzern sowie die grossen Marktchancen», freut sich Alexander Klapproth, Leiter des iHomeLab Forschungszentrums.

Mit dem diesjährigen Preis erzielt das iHomeLab einen Hattrick. In den letzten beiden Jahren wurden iWalkActive, der smarte Rollator, und Confidence – die clevere Soforthilfeapplikation für betagte Menschen, bereits beim «AAL-Award» ausgezeichnet.

«Relaxed Care»: Ständige Verbindung zu den Angehörigen

Das ist «Relaxed Care»: Je ein dekorativer Würfel, beispielsweise aufgestellt in der Wohnung einer alleinlebenden, älteren Mutter und in jener ihres erwachsenen Sohnes, stellt eine ständige Verbindung zwischen den beiden her. Die Würfel zeigen an, ob es dem anderen gut geht, ob er oder sie aktiv ist oder Gesellschaft möchte. Sensoren in der Wohnung stellen Änderungen im Lebensrhythmus der Personen fest. Ist alles im gewohnten Bereich, schimmert der Würfel grün. Weicht der Rhythmus auffällig ab, wechselt der Würfel die Farbe. Zudem können mit Hilfe von Kugeln, die in Vertiefungen des Würfels gelegt werden, auch direkte Botschaften ausgetauscht werden. Ergänzt wird das System durch eine Smartphone App, welche über dieselbe Funktionalität wie der Würfel verfügt, so dass die Funktion auch ausserhalb der Wohnung verfügbar ist. «Das System soll nicht als Überwachungssystem verstanden werden. Vielmehr soll es auf dezente Art eine ständige Verbindung zwischen älteren Personen und ihren Angehörigen herstellen und sie so zusätzlich aufeinander aufmerksam machen», erklärt Alexander Klapproth.

Technische Machbarkeit geprüft

Das iHomeLab der Hochschule Luzern hat innerhalb des Projekts die vollständige Hard- und Software des Würfels entwickelt. Weiter hat es beim Projektstart aus den Wünschen der Benutzer die technischen Anforderungen an den Würfel formuliert. Sowohl diese Anforderungen als auch die technische Machbarkeit wurden beim Bau der Prototypen durch das iHomeLab geprüft und bewiesen.

Das am 1.5.2013 gestartete Forschungsprojekt dauert insgesamt drei Jahre und hat ein Budget von 3 Millionen Euro. Folgende weitere Projektpartner aus der Schweiz, Österreich, Slovenien und Spanien helfen bei der Entwicklung unter der Leitung des AIT Austrian Institute of Technology mit: 50plus GmbH (A), New Design University (A), SenLab d.o.o. (SLO), Eichenberger‘s Szenographie (CH), Ibernex (E), Soultank AG (CH), Schweizerisches Rote Kreuz Luzern (CH). Das Projekt wird vom EU-Forschungs-Rahmenprogramm und für die Schweizerpartner vom Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI des Bundes finanziert.

Quelle und weitere Informationen:
Prof. Alexander Klapproth
Leiter iHomeLab
Hochschule Luzern
https://www.hslu.ch/de-ch/hochschule-luzern/ueber-uns/personensuche/profile/?pid=664
https://www.hslu.ch/de-ch/hochschule-luzern/ueber-uns/medien/medienmitteilungen/2015/09/25/20150925-relaxed-care-aal-award-gewonnen/