Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI analysiert Entstehung und Auswirkungen von Innovationen. Wir erforschen die kurz- und langfristigen Entwicklungen von Innovationsprozessen und die gesellschaftlichen Auswirkungen neuer Technologien und Dienstleistungen.
Schon seit langer Zeit wird von Unternehmen das Innovationspotential seiner Zulieferer in den Innovationsprozess jeweils miteinbezogen. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen jederzeit innovationsfähig sein und sich kontinuierlich weiterentwickeln. Während sie selbst positiv auf eigene Innovationen einwirken oder ihre internen Prozesse optimieren können, haben sie meist keinerlei Kenntnis von und Einfluss auf die Innovationsfähigkeit ihrer Zulieferer. Dabei hängt die Qualität von Produkten und Dienstleistungen oft entscheidend von Zulieferbetrieben ab, was Unternehmen ein Stück weit von diesen abhängig machen kann.
Das Fraunhofer ISI hat in diesem Zusammenhang ein Bewertungsinstrument entwickelt, das es Unternehmen erlaubt, die Innovationsfähigkeit ihrer Zulieferer zu ermitteln und umfassend zu beurteilen. Darüber hinaus erlaubt das Verfahren auch eine kontinuierliche Bewertung von Zulieferern und zeigt diesen Möglichkeiten zum Ausbau und zur besseren Ausschöpfung des vorhandenen Innovationspotenzials auf. Die Zulieferunternehmen bekommen dadurch Kenntnis davon, wie innovationsfähig sie sind und wo sie sich noch verbessern müssen – gerade auch im Vergleich mit anderen Unternehmen.
Lieferantenbefragung basiert auf 60 Teilindikatoren
Das Bewertungsinstrument greift auf Daten zurück, die bei einer zweijährlich stattfindenden Unternehmensbefragung ermittelt werden und basiert auf 60 Teilindikatoren. Aus diesen Teilindikatoren resultieren sieben wichtige Gestaltungsfelder, anhand derer die Zulieferbetriebe beurteilt werden: Neben «Innovationskultur und Strategie», «Kompetenz und Wissen» und «Technologie» zählen dazu auch die Bereiche «Produkt und Dienstleistungen», «Prozess- und Projektmanagement», «Netzwerke und Kooperation» sowie «Markt». Aus den Angaben der Unternehmen zu den sieben Gestaltungsfeldern resultiert schließlich ein Gesamtindikator, mit dem sich die aktuelle Innovationsfähigkeit der Zulieferer umfassend beurteilen lässt.
Dr. Djerdj Horvat, der das Projekt zur Entwicklung des Bewertungsverfahrens am Fraunhofer ISI leitet, hebt dessen strategische Bedeutung hervor:
«Das von uns entwickelte Bewertungsinstrument hilft gleichermaßen Unternehmen wie Zulieferern: Einerseits profitieren die Lieferanten von einer externen Bewertung ihrer Innovationsprozesse, können diese optimieren und sich besser auf Schlüsselkunden einstellen. Für die Unternehmensleitungen ist das Bewertungsverfahren dagegen eine Art Innovationsradar, mit dem sich der langfristige Erfolg und die Strategie von Betrieben viel besser steuern lassen.»
Quelle:
Fraunhofer-Institut für System-und Innovationsforschung (ISI)
Breslauer Straße 48
D-76139 Karlsruhe
http://www.isi.fraunhofer.de