Institute for Human Centered Engineering HuCE Bern erhält Zusage für drei SNF-Projekte

Der Schweizerische Nationalfonds (SNF) fördert gleich drei Projekte des Institute for Human Centered Engineering HuCE der Berner Fachhochschule BFH. Unterstützt werden Forschungsprojekte zur Stimulation des Zwerchfells bei Patienten auf der Intensivstation, zur Erkennung und Diagnostik von Herzrhythmusstörungen, sowie zur Rolle von kollaborativen Robotern in unserem zukünftigen Arbeitsumfeld.

  • «Feasibility of transesophageal diaphragm stimulation»
  • «Cardiac Trigger Localization and Arrhythmia Identification System Using 3-D Esophageal Electrocardiography».
  • «A future that works: Cobotics, digital skills and the re-humanization of the workplace»

Für insgesamt drei SNF-Projekte erhielt das Institute for Human Centered Engineering HuCE die Zusage. Zwei davon werden durch das Förderprogramm Spark unterstützt. Spark finanziert unkonventionelle Projektideen, die einen neuartigen Ansatz verfolgen. Im Forschungsprojekt mit dem Titel «Feasibility of transesophageal diaphragm stimulation» untersucht Prof. Dr. Thomas Niederhauser gemeinsam mit Projektpartner Dr. Dr. Andreas Häberlin vom Inselspital Bern eine neuartige Technologie zur repetitiven Stimulation des Nervus phrenincus aus der Speiseröhre. Dieser Nerv ist verantwortlich für die Aktivierung der Hauptatemmuskulatur – dem Zwerchfell. Bei künstlich beatmeten Patienten bleibt diese Aktivierung jedoch aus. Zukünftig sollen, mit einem eigens entwickelten intelligenten Katheter und einem Stimulationsprotokoll, Komplikationen im Zusammenhang mit der rein mechanischen Beatmung reduziert werden.

Das zweite vom Förderinstrument Spark unterstützte Projekt leitet Prof. Dr. Dr. Reto Wildhaber. Der Projekttitel: «Cardiac Trigger Localization and Arrhythmia Identification System Using 3-D Esophageal Electrocardiography». Hier wird an neuen Methoden der Herzrhythmusanalyse über eine Sonde in der Speiseröhre geforscht. Dies mit dem Ziel, die elektrischen Abläufe auf der Herzoberfläche innert Minuten und beinahe risikofrei direkt am Patientenbett rekonstruieren zu können. Damit soll künftig die Erkennung und Diagnostik von Herzrhythmusstörungen vereinfacht werden.

Das dritte Projekt des Instituts HuCE wird vom SNF Forschungsprogramm «Digitale Transformation» unterstützt. Dieses hat zum Ziel die Wirkungszusammenhänge sowie die konkreten Auswirkungen der digitalen Transformation in der Schweiz zu untersuchen. Das Projekt mit dem Titel «A future that works: Cobotics, digital skills and the re-humanization of the workplace» wird von Prof. Dr. Sarah Dégallier Rochat geleitet zusammen mit Dr. Sylvain Calinon vom IDIAP Research Institute in Martingy. Um die digitale Transformation besser zu verstehen, kombiniert das Projekt Ansätze der Sozialwissenschaften, Robotik und Computerwissenschaften. Technologien wie die Kobotik und die künstliche Intelligenz verändern zukünftig Interaktionen zwischen Mensch und Maschine in der industriellen Welt, was wiederum Auswirkungen hat auf die Arbeitnehmer. Mit Feldstudien, Nutzerforschungen und Tests sollen Lösungen für die Bedürfnisse der Arbeitnehmer entwickelt werden, wo der Roboter im Dienst des Menschen steht und nicht umgekehrt.

Image: Courtey of HuCE der Berner Fachhochschule
Quelle:
Institute for Human Centered Engineering HuCE, 18. Februar 2020
Prof. Dr. Marcel Jacomet
Leiter Institut HuCE
https://www.bfh.ch/de/forschung/forschungsbereiche/institut-human-centered-engineering/


SNF- Spark: Mehr als 700 Ideen eingereicht – unkonventionelle Projekte und neuartige wissenschaftliche Ansätze

Das Interesse am neuen Förderungsinstrument Spark ist riesig. Vor allem junge Forschende bewerben sich beim Schweizerischen Nationalfonds SNF um finanzielle Unterstützung. Mit dem Pilotversuch

Weiterlesen

Der Schweizerische Nationalfonds (SNF) schliesst eine Lücke in seiner Forschungsförderung: Mit dem neuen Instrument Spark richtet er den Fokus auf vielversprechende oder gewagte Ideen, die sonst durchs Raster fallen würden.

Das Ziel von Spark ist es, noch mehr wissenschaftliche Methoden, Theorien und Ideen zu ermöglichen. Empfängerinnen und Empfänger von Beiträgen können ohne grossen Vorlauf originelle Projekte realisieren, deren Machbarkeit offen ist. “Bei unserem neuen Instrument Spark ist es explizit erwünscht, dass die Forschenden Risiken eingehen”, sagt Matthias Egger, Präsident des Nationalen Forschungsrats des SNF. “Scheitern ist daher von Anfang an eine Option. Das bedeutet: Auch nicht eindeutige oder negative Ergebnisse liefern Erkenntnisgewinn.”

Leistungsausweis spielt keine Rolle

Die Förderbeiträge für Spark vergibt der SNF ausschliesslich aufgrund einer vielversprechenden oder gewagten Idee. Dabei spielt es keine Rolle, welchen Leistungsausweis Forschende vorzuweisen haben, wie viele Projekte sie also geleitet und in wie vielen wissenschaftlichen Zeitschriften sie publiziert haben. Zudem trifft der SNF den Entscheid über die einzelnen Anträge aufgrund anonymer Gutachten. Die beurteilenden Expertinnen und Experten wissen nicht, wer die Projektgesuche eingereicht hat.

Damit senkt der SNF die Barrieren für den Erhalt von Fördergeldern, wovon vor allem jüngere Forscherinnen und Forscher profitieren sollten. Vorausgesetzt, ihre Projekte verfolgen einen neuartigen Ansatz.

Pilotphase bis 2020

Spark ist als Pilotprojekt angelegt. Die erste Ausschreibung mit einem Betrag von 10 Millionen Franken läuft von Anfang Juni bis Mitte Juli 2019. Die Pilotphase dauert bis 2020.

Kontakt

François Baumgartner
Direktion
Schweizerischer Nationalfonds

Links

Webseite Spark

Rasche Förderung unkonventioneller Ideen

Das Förderungsinstrument Spark macht es möglich, neue wissenschaftliche Ansätze, Methoden, Theorien, Standards und Ideen innert kurzer Zeit zu testen oder zu entwickeln. Wir finanzieren Projekte, die unkonventionell sind oder einen neuartigen Ansatz verfolgen. Im Fokus stehen vielversprechende und originelle Ideen, die sich auf keine oder wenige vorhandene Daten stützen. Es ist explizit erwünscht, aber kein Muss, dass die Forschenden Risiken eingehen. Bevorzugt werden Projekte und Ideen, die sich nicht für andere Förderungsinstrumente eignen.

Bild- und Text-Quelle: Schweizerischer Nationalfonds  // 14. Mai 2019