Ein attraktiver Standort für Jungunternehmerinnen und -unternehmer: Dafür soll der Kanton St.Gallen künftig bekannt sein. Nachdem Experten der Universität St.Gallen (HSG) 2023 eine Startup-Strategie für St.Gallen erarbeiten haben, möchte die Regierung jetzt vorwärts machen. Sie beantragt beim Kantonsrat einen Sonderkredit von 10 Millionen Franken zur Umsetzung der Massnahmen. 5.4 Million sind als Anschubfinanzierung für den Aufbau der Stiftung «HSG START Accelerator» vorgesehen. Der Kantonsrat berät das Geschäft voraussichtlich im kommenden Juni.
m Sommer 2023 haben Prof. Dr. Dietmar Grichnik und ein Team des Center for Entrepreneurship der HSG (CfE-HSG) im Auftrag der St.Galler Standortförderung eine Startup-Strategie für den Kanton entwickelt. Dafür tauschten sie sich regelmässig mit der Standortförderung sowie in einem Workshop auch mit den Vorstehern von Finanz-, Volkswirtschaft- und Bildungsdepartement aus. Nun soll es in die Umsetzung gehen: Der Kanton St.Gallen hat vergangene Woche im Detail über die Pläne orientiert. Ein Sonderkredit von 10 Millionen Franken, der beim Kantonsrat beantragt wird, soll wie folgt verwendet werden: Die bestehende Stiftung «Startfeld» soll mit 4.6 Millionen Franken finanziell gestärkt werden. Dies ermöglicht ihr, die Finanzierung pro Startup bei Bedarf auf von 300’000 auf 500’000 Franken zu erhöhen oder zusätzliche Startups zu fördern.
Weitere 5.4 Millionen Franken sollen als Anschubfinanzierung für die zu gründende Stiftung «HSG START Accelerator» bereitgestellt werden. Der Betrag dient zum Aufbau und Betrieb eines neuen Accelerator-Programms, das nationale und internationale Start-ups beim Wachstum und der Professionalisierung unterstützt.
Die Universität St.Gallen, START Global sowie der Switzerland Innovation Park Ost sind Gründungspartner der neuen Stiftung, die künftig selbsttragend sein soll. Es wäre schweizweit der erste unabhängige Accelerator ohne Branchenfokus, der Start-ups auf ihrem Wachstumskurs unterstützt. Die internationale Ausrichtung bereichert die Startup-Szene im Kanton St.Gallen.
Sinnvolle Ergänzung bestehender Angebote
«Innovation kennt keine Grenzen. Mit dem HSG START Accelerator könnten wir den bewährten Inkubator Startup@HSG sinnvoll ergänzen und hiesige Startups fit machen für ein schnelles Marktwachstum – auch international. Ein solches Angebot fehlt bisher in St.Gallen», sagt Dietmar Grichnik, der seit 1. Februar das neue Prorektorat für Innovation (PIQ) und Qualität an der HSG leitet. Das Accelerator-Programm würde die regionale Gründerszene nachhaltig stärken und eine Angebot- und Finanzierungslücke schliessen. «Mit dieser strategischen Ausrichtung wird die Dynamik des Startup-Ökosystems erhöht, Innovation gezielter gefördert und die Wertschöpfung in der Region gestärkt», ist Dietmar Grichnik überzeugt. Es würde auch andere Massnahmen unterstützen, die beispielsweise auch intern an der HSG getroffen wurden.
So hat das neue Rektorat die zentrale Bedeutung von Innovation und Transfer für die HSG durch die Einrichtung der Service-Einheit «Entrepreneurship & Innovation» im PIQ hervorgehoben. Unternehmerische Talente werden an der HSG über die Phasen Inkubation, Acceleration, Transfer und Spin-off eng begleitet und gezielt gefördert. Die Professionalisierung des gesamten Entrepreneurship Funnels sowie des Wissens- und Technologietransfers ist eine zentrale Aufgabe der HSG, auch um Wert zu schaffen für den Wirtschaftsstandort St.Gallen.
START Summit steht vor der Tür
Apropos Wertschöpfung für die Region: Bereits am 21. und 22. März 2024 wird St.Gallen wieder zum Treffpunkt der internationalen Gründerszene. Der von Studierenden der HSG organisierte START Summit findet in strategischer Partnerschaft mit der HSG in den Olma Hallen statt. Über 7000 Gründerinnen und Gründer, Investorinnen und Investoren, Medienschaffende und andere Interessierte werden dazu in St.Gallen erwartet. Ausserdem hat die Stadt St.Gallen die Vernetzung der lokalen Wirtschaft mit den internationalen Gästen im Rahmen der Veranstaltung kürzlich zu einem ihrer Jahresziele erklärt.
Bild: Start Summit 2023 | Hannes Thalmann
Quelle: HSG, 8. Februar 2024
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