Die Forschung des MIT über die KI-Simulation «Future You» ermöglicht es Nutzern, mit einer AI-generierten Version ihres potenziellen zukünftigen Selbst zu interagieren. Diese innovative Plattform fördert das Gefühl der Zukunfts-Verbindung und hilft den Nutzern, informierte Entscheidungen zu treffen, was sich positiv auf ihre Angst vor der Zukunft auswirkt. Die simulierte Interaktion hat in einer Studie gezeigt, dass Nutzer eine stärkere Beziehung zu ihrem idealen zukünftigen Selbst entwickeln und weniger Zukunftsangst empfinden.
Das Simulationsmodell
Die Simulation basiert auf einem umfangreichen Sprachmodell, das Detailreichtum und realistische Gespräche ermöglicht. Es wird darauf geachtet, dass die Simulation nur eine mögliche zukünftige Version zeigt, um negative Auswirkungen zu vermeiden.
Aus den ersten Studienergebnissen möchten die Forscher die Anwendungsmöglichkeiten von «Future You» weiter untersuchen, zum Beispiel in Bezug auf Karriereentscheidungen oder die Einsicht in persönliche Lebensentscheidungen.
Einfluss auf das Entscheidungsverhalten des Menschen
Das Konzept der Zukunfts-Verbindung (future self-continuity) hat einen erheblichen Einfluss auf das Entscheidungsverhalten von Menschen. Es beschreibt, wie stark sich eine Person mit ihrem zukünftigen Selbst verbunden fühlt, was wiederum ihre langfristigen Entscheidungen beeinflussen kann. Hier sind einige zentrale Punkte, wie dieses Konzept wirkt:
- Verbesserte Entscheidungsfindung:
Eine stärkere Zukunfts-Verbindung fördert das Bewusstsein für die Konsequenzen von gegenwärtigen Entscheidungen. Wenn Menschen sich stärker mit ihrem zukünftigen Ich identifizieren, sind sie eher geneigt, Entscheidungen zu treffen, die langfristig vorteilhaft sind, wie z.B. das Sparen für die Rente oder das Streben nach akademischem Erfolg. - Reduzierung von Angst:
Interaktionen mit Plattformen wie «Future You», die eine simulierte Version des zukünftigen Selbst bieten, haben gezeigt, dass Nutzer nach solchen Gesprächen weniger Angst vor der Zukunft empfinden. Diese reduzierte Angst kann dazu führen, dass sie proaktiver und optimistischer in Bezug auf ihre Lebensentscheidungen sind. - Introspektion und Retrospektion:
Nutzer reflektieren über ihre aktuellen Lebensziele und -werte, während sie mit ihrem zukünftigen Selbst interagieren. Diese Reflexion kann dazu beitragen, dass sie klarer sehen, welche Schritte notwendig sind, um ihre Ziele zu erreichen. - Realistische Simulationen:
Durch die Verwendung von generativer KI, die eine realistische Simulation des zukünftigen Ichs erstellt, können Nutzer eine emotionalere Verbindung zu ihren Zielen und Wünschen aufbauen. Dies fördert ein Gefühl der Verantwortung für die eigenen Entscheidungen. - Vermeidung negativer Zukunftsvisionen:
Die Simulation betont, dass es sich nur um eine mögliche Zukunft handelt, was den Nutzern die Kontrolle über ihre Entscheidungen zurückgibt und sie ermutigt, aktiv an ihrer Lebensgestaltung zu arbeiten.
Insgesamt zeigt die Forschung, dass eine stärkere Zukunfts-Verbindung durch interaktive und realistische Simulationen das Entscheidungsverhalten positiv beeinflussen kann, indem sie Menschen hilft, bewusster und zielgerichteter zu handeln.
Webseite Future You:
https://futureyou.media.mit.edu/
Artikel: Innovator’s Guide Switzerland, 2. Januar 2024