Hyperloop – Europas Städte mit 900 km/h nachhaltig vernetzen

Die EuroTube Stiftung hat den ersten Abschnitt ihrer Hyperloop-Testanlage DemoTube im Innovationspark Zürich am 19. Juli 2024 eröffnet, was einen bedeutenden Schritt in der Entwicklung der emissionsfreien Hyperloop-Technologie darstellt, die Geschwindigkeiten von bis zu 900 km/h in Vakuumröhren ermöglicht. Diese innovative Technologie könnte langfristig den europäischen Luftverkehr revolutionieren und eine umweltfreundliche Alternative für mittlere bis lange Strecken bieten, indem sie Flüge über Entfernungen von bis zu 2.500 km ersetzt und dabei 95% der Emissionen einspart. Die Einrichtung unterstützt zudem Unternehmen und Wissenschaftler bei der Entwicklung von Prototypen und Sicherheitsprozessen für die Hyperloop-Infrastruktur.

Eckdaten des DemoTube Projekts

  • Länge 120 Meter
  • Durchmesser 2,2 m
  • Bestehend aus Stahl (Vakuumsystem, Luftschleuse, Ventil) und in Zukunft aus speziellem Beton, der mit einer Polymerschicht für das Rohr beschichtet ist.
  • Bau in drei Phasen: Vakuumsystem und Luftschleuse (1), Betonrohre und Fahrbahn (2), Linearmotor und Steuerungssystem (3).
  • Betrieb ab Juli 2024, Fertigstellung der Erweiterung bis Ende 2025

Technologien und Prozesse

In der DemoTube-Anlage werden verschiedene Technologien und Prozesse für die Hyperloop-Infrastruktur entwickelt und getestet, darunter:

  1. Vakuumtechnologie: Die Anlage umfasst eine Vakuumkammer mit einer Schleuse und einem Ventil, die für Vakuumtests von Fahrzeugprototypen genutzt wird.
  2. Magnetschwebetechnologie: Diese Technologie ermöglicht ein sanftes Gleiten der Fahrzeuge und reduziert den Luftwiderstand durch den verringerten Umgebungsdruck.
  3. Nachhaltige Materialien: Es werden Materialien für die luftdichten Rohre entwickelt, die umweltfreundlich sind.
  4. Digitale Bauprozesse: In einer „intelligenten mobilen Fabrik“ werden digital unterstützte Bauprozesse getestet, die für die Produktion der Rohrelemente eingesetzt werden.
  5. Komponentenvalidierung: Vakuumtests zur Validierung von sicherheitsrelevanten Komponenten wie Steuerelektronik, Batterien und thermischen Energiespeichern.
  6. Sicherheitsprozesse: Tests für den sicheren Ein- und Austritt in den Niederdruckbereich des Systems.

Diese Entwicklungen zielen darauf ab, die Hyperloop-Technologie voranzutreiben und die Infrastruktur für zukünftige Anwendungen zu optimieren.

Transportwesen in Europa

Hyperloop könnte das Transportwesen in Europa erheblich verändern, indem es eine emissionsfreie und hochgeschwindigkeitsfähige Alternative zu herkömmlichen Verkehrsmitteln bietet. Hier sind einige der potenziellen Veränderungen:

  1. Erhöhung der Transportkapazität: Hyperloop könnte die prognostizierte Verdopplung der Nachfrage nach Personenbeförderung in Europa decken, indem es eine effiziente und schnelle Transportmöglichkeit bereitstellt.
  2. Ersatz von Kurz- und Mittelstreckenflügen: Ein europaweites Hyperloop-Streckennetz könnte Flüge über Entfernungen von bis zu 2.500 km ersetzen. Dies würde nicht nur die Flughafenkapazitäten für Langstreckenflüge entlasten, sondern auch die Reisezeiten erheblich verkürzen.
  3. Reduzierung von Emissionen: Hyperloop verspricht, bis zu 95% der Emissionen im Vergleich zu herkömmlichen Mittelstreckenflügen einzusparen, was einen bedeutenden Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels leisten könnte.
  4. Innovative Technologien: Die Entwicklung von Magnetschwebetechnologie und Vakuumröhren könnte neue Standards für Geschwindigkeit und Energieeffizienz im Transportwesen setzen.
  5. Nachhaltige Infrastruktur: Die Verwendung nachhaltiger Materialien und digital unterstützter Bauprozesse in der Hyperloop-Infrastruktur könnte die Umweltbelastung während des Baus und Betriebs minimieren.

Insgesamt könnte Hyperloop nicht nur die Art und Weise, wie Menschen in Europa reisen, revolutionieren, sondern auch einen bedeutenden Einfluss auf die Umwelt und die wirtschaftliche Entwicklung des Kontinents haben.

Photos: Courtesy of Eurotube
https://eurotube.org/
Artikel: Innovator’s Guide Switzerland, 2. Januar 2024