Aktuelle Probleme und Herausforderungen der Forst- und Waldwirtschaft in der Schweiz
Die Schweizer Wälder sind ein wichtiger Teil unseres Ökosystems und unserer Wirtschaft. Sie schützen vor Naturgefahren, produzieren Holz und sind ein wichtiger Erholungsraum. Doch die Wälder stehen vor grossen Herausforderungen.
Aktuelle Probleme
- Klimawandel: Der Klimawandel führt zu höheren Temperaturen, längeren Trockenperioden und häufigeren Extremwetterereignissen. Dies setzt die Wälder unter Stress und erhöht das Risiko von Waldbränden, Schädlingsbefall und Krankheiten. Besonders betroffen sind Fichtenwälder in tieferen Lagen, die unter Trockenheit leiden und anfällig für Borkenkäferbefall sind.
- Zunehmender Nutzungsdruck: Die Nachfrage nach Holz steigt, gleichzeitig werden die Wälder auch stärker für die Erholung genutzt. Dies kann zu Konflikten führen und die nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder erschweren.
- Veränderte gesellschaftliche Ansprüche: Die Gesellschaft erwartet heute mehr von den Wäldern als nur die Produktion von Holz. Themen wie Biodiversität, Naturschutz und Erholung spielen eine immer wichtigere Rolle.
Herausforderungen für das Jahr 2025
- Anpassung an den Klimawandel: Die Wälder müssen an die veränderten Klimabedingungen angepasst werden. Dies bedeutet unter anderem die Förderung von klimastabilen Baumarten, die Erhöhung der Vielfalt und die Reduktion des Risikos von Waldbränden.
- Nachhaltige Waldbewirtschaftung: Es gilt, die verschiedenen Nutzungsansprüche an den Wald in Einklang zu bringen und eine nachhaltige Bewirtschaftung sicherzustellen. Dabei müssen sowohl ökonomische als auch ökologische und soziale Aspekte berücksichtigt werden.
- Erhaltung der Biodiversität: Die Wälder sind wichtige Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Es gilt, die Biodiversität zu erhalten und zu fördern.
Lösungsansätze
- Förderung von klimastabilen Baumarten: Statt auf Monokulturen sollten vermehrt Mischwälder mit verschiedenen Baumarten gefördert werden. Dadurch wird die Widerstandsfähigkeit der Wälder gegenüber Schädlingen, Krankheiten und Trockenheit erhöht.
- Naturverjüngung und naturnahe Waldbewirtschaftung: Statt aufwendiger Pflanzungen wird vermehrt auf die natürliche Verjüngung der Wälder gesetzt. Durch eine naturnahe Waldbewirtschaftung werden die natürlichen Prozesse im Wald gefördert und die Biodiversität erhöht.
- Reduktion des Wildbestands: Zu hohe Wildbestände können die natürliche Verjüngung der Wälder beeinträchtigen. Eine Reduktion des Wildbestands kann dazu beitragen, dass sich die Wälder auf natürliche Weiseanpassen können.
- Angepasste Waldpflege: Eine angepasste Waldpflege kann dazu beitragen, die Vitalität der Bäume zu erhöhen und das Risiko von Schäden zu reduzieren. Dazu gehören Massnahmen wie die Entfernung von Totholz, die Förderung der Durchmischung und die Schaffung von naturnahen Waldrändern.
- Stärkung der Zusammenarbeit: Die Herausforderungen der Forst- und Waldwirtschaft können nur gemeinsam bewältigt werden. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Forstwirtschaft, Naturschutz, Politik und Gesellschaft ist daher unerlässlich.
Technologien zur Überwachung und Datenerfassung von Waldgebieten
- Fernerkundung mit Drohnen und Satelliten: Drohnen mit hochauflösenden Kameras und Satelliten liefern detaillierte Informationen über den Zustand der Wälder. Sie können Schäden durch Schädlinge, Trockenheit oder Stürme frühzeitig erkennen, die Baumvitalität beurteilen und die Entwicklung der Vegetation verfolgen.
- Laserscanning (LiDAR): Mit LiDAR-Technologie können dreidimensionale Modelle der Wälder erstellt werden. Diese Modelle liefern präzise Daten über die Baumhöhe, den Kronendurchmesser, das Holzvolumen und die Struktur des Waldes. Dies hilft bei der Planung von Holzerntearbeiten und der Beurteilung des Risikos von Naturgefahren.
- Sensoren und IoT (Internet of Things): Im Wald verteilte Sensoren messen Parameter wie Temperatur, Bodenfeuchtigkeit, Luftfeuchtigkeit und den Zustand der Bäume. Diese Daten helfen, den Zustand des Waldes in Echtzeit zu überwachen und frühzeitig auf Veränderungen zu reagieren.
Technologien für die Waldbewirtschaftung:
- Präzisionsforstwirtschaft: Mithilfe von GPS und computergestützten Systemen können Forstmaschinen präzise gesteuert werden. Dies ermöglicht eine schonendere und effizientere Holzernte, die Berücksichtigung von Schutzgebieten und die gezielte Pflege einzelner Bäume.
- Robotik und Automatisierung: Roboter und automatisierte Systeme können bei der Pflanzung von Bäumen, der Entfernung von Totholz und der Bekämpfung von Schädlingen eingesetzt werden. Dies kann die Effizienz der Waldarbeit erhöhen und die körperliche Belastung der Forstarbeiter reduzieren.
- Digitale Plattformen und Informationssysteme: Digitale Plattformen vernetzen Waldbesitzer, Forstbetriebe, Behörden und die Holzindustrie. Sie erleichtern den Informationsaustausch, die Planung von Massnahmen und die Vermarktung von Holz.
Diese Technologien und innovativen Ansätze tragen dazu bei, die Schweizer Wälder besser an den Klimawandel anzupassen, ihre Biodiversität zu erhalten und eine nachhaltige Waldbewirtschaftung sicherzustellen. Sie zeigen, dass Innovation und Technologie eine wichtige Rolle bei der Bewältigung der Herausforderungen im Forstbereich spielen.
Artikel: LPN Consulting, 16. Januar 2025
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