Prof. Dr. Dieter Puchta: Creative Industries sind das Rückrat einer Region

Prof. Dr. Dieter Puchta:
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Kreative Industrien

Kreative Industrien sind die Schlüsselindustrie des 21. Jahrhunderts und ein wesentliches Element prosperierender Wirtschaftsräume Europas. Bereits heute ist jedes siebte Unternehmen Berlins in den Kreativen Industrien tätig. Gemeinsam stellen sie 80.000 Arbeitsplätze bereit und erwirtschaften einen Umsatz von € 7,4 Mrd. jährlich.

Ohne Kreativität ist wirtschaftliche Prosperität nicht denkbar. Deshalb wird es für Wirtschaftsregionen immer wichtiger, ihr kreatives Potenzial zu identifizieren, zu entwickeln und auszuschöpfen. Tatsächlich nehmen die Creative Industries im Wirtschaftsleben eine immer bedeutendere Rolle ein. So lagen die Umsätze der Kreativ- und Kulturwirtschaft in Deutschland im Jahr 2008 bei insgesamt 132 Milliarden Euro. Mehr als 238 000 Unternehmen beschäftigen rund eine Million Menschen.

Finanzierungsbedarf

Rückgrat der Creative Industries sind vor allem kleine und mittlere Unternehmen, kurz: KMU, und Freiberufler.
Als Förderbank des Landes Berlin hat die Investitionsbank Berlin (IBB) vor allem die monetäre Förderung von Berliner KMU im Fokus. Diese KMU, die hauptsächlich in den Bereichen IT, Medien, Film, Design, Kunst oder Bildung tätig sind, verfügen aber oft nur über eine sehr geringe Eigenkapitalbasis. Nicht nur, dass hierdurch die Grundlage für die Abfederung von Geschäftsrisiken fehlt, vielmehr ist gleichzeitig auch der Zugang zu Fremdkapital stark eingeschränkt. Dieser enge finanzielle Handlungsspielraum führt in der Konsequenz dazu, dass die den Creative Industries innewohnenden Wachstums- und Beschäftigungseffekte nicht realisiert werden können.

Literatur:

Prof. Dr. Dieter Puchta
«Kreative Industrien: Eine Analyse von Schlüsselindustrien am Beispiel Berlins »
Verlag Gabler, 2009

«Kreative gründen anders!: Existenzgründungen in der Kulturwirtschaft. Ein Handbuch» von Herbert Grüner (Herausgeber), Helene Kleine (Herausgeber), Dieter Puchta (Herausgeber), Klaus-P. Schulze (Herausgeber) ,Berlin 2009

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