Der Problemlösungsprozess im Industriedesign, wie ihn Prof. Bernd Löbach beschreibt, ist ein umfassender Ansatz, der verschiedene Phasen und Analysen beinhaltet, um ein gründliches Verständnis der Designherausforderung zu gewährleisten, bevor eine Lösung entwickelt wird.
Die Problemanalyse ist eine sehr wichtige Phase im Produktdesign. In dieser Phase sammeln Designer und Innovatoren Informationen und Erkenntnisse über das zu lösende Problem. Dies umfasst typischerweise Recherchen, Interviews mit Stakeholdern und die Analyse von Daten, um ein tieferes Verständnis des Problems und seiner Ursachen zu gewinnen. Die Problemanalyse führt häufig zur Identifizierung zentraler Herausforderungen und Chancen, die dann die Entwicklung potenzieller Lösungen beeinflussen können. Ohne eine gründliche Problemanalyse ist es schwierig, wirksame und wirkungsvolle Lösungen zu entwickeln, die den Bedürfnissen der Stakeholder gerecht werden und die zugrunde liegenden Probleme angehen.
Lassen Sie uns jeden Schritt einzeln betrachten:
Problemerkennung
Die Notwendigkeit eines neuen Produkts oder einer Verbesserung eines bestehenden Produkts erkennen. Dies kann durch Markttrends, technologische Fortschritte, Nutzerfeedback oder andere Faktoren ausgelöst werden.
Informationsbeschaffung und Problemanalyse
Sammeln relevanter Daten und Informationen zum vorliegenden Problem. Dies beinhaltet das Verständnis des Kontextes, der Nutzerbedürfnisse, der Einschränkungen und der Herausforderungen, die mit der Designaufgabe verbunden sind.
Bedarfsanalyse
Die Bedürfnisse und Präferenzen der Nutzer bzw. der Zielgruppe zu ermitteln, trägt dazu bei, dass die Designlösung auf die spezifischen Anforderungen der Nutzer zugeschnitten ist.
Umweltreferenzanalyse
Das Verständnis des breiteren Kontextes, in dem das Produkt verwendet wird, ist wichtig. Dazu gehört die Berücksichtigung kultureller, gesellschaftlicher und umweltbedingter Faktoren, die das Design beeinflussen könnten.
Marktanalyse
Die Analyse untersucht Markttrends, Wettbewerber und potenzielle Chancen für das Produkt. Diese Analyse trägt dazu bei, das Produkt effektiv im Markt zu positionieren.
Funktionalanalyse
Die beabsichtigten Funktionen und Merkmale des Produkts werden aufgeschlüsselt. Dieser Schritt hilft zu verstehen, wie das Produkt funktionieren soll und welche Funktionen es haben muss.
Strukturanalyse
Beurteilung der strukturellen Aspekte des Designs, wie z. B. die Montage der Komponenten, die Stützung des Produkts und seine Widerstandsfähigkeit gegenüber verschiedenen Kräften.
Formanalyse
Analyse der ästhetischen und ergonomischen Aspekte des Designs. Dies umfasst die Berücksichtigung der optischen Wirkung, des Benutzerkomforts und der Gesamtform des Produkts.
Analyse des Materials und des Herstellungsprozesses
Auswahl geeigneter Materialien und Fertigungsverfahren, die mit der Funktionalität, Ästhetik und Machbarkeit des Designs übereinstimmen.
Produktsystemanalyse
Überlegen Sie, wie sich das Produkt in ein größeres System oder Ökosystem einfügt. Dies kann die Untersuchung seiner Wechselwirkungen mit anderen Produkten, Dienstleistungen oder Umgebungen umfassen.
Problemdefinition, Problemklärung, Zieldefinition
Die Problemstellung wird auf Grundlage der Erkenntnisse aus den verschiedenen Analysen verfeinert und präzisiert. Dieser Schritt trägt dazu bei, klare Designziele und -vorgaben festzulegen.
Jeder dieser Schritte trägt zu einem umfassenden Verständnis der Designherausforderung bei und legt den Grundstein für die Entwicklung effektiver und innovativer Designlösungen. Durch die gründliche Analyse des Problems aus verschiedenen Blickwinkeln können Industriedesigner sicherstellen, dass ihre Entwürfe fundiert, funktional und auf die Bedürfnisse der Nutzer sowie die Marktanforderungen abgestimmt sind.
© 2023, Innovator’s Guide / EW, 10. August 2023