Wie werde ich kreativ – der kreative Grundrythmus

kreative GrundrythmusGraphik: (c) Günter W. Remmert M.A.

Das Ergebnis menschlicher Kreativität ist und bleibt Geschenk. Wir können es nicht einfach “machen”.
Was wir aber tatsächlich beeinflussen können, ist die Qualität des kreativen Grundrhythmus: Wir können in ihn bewusst einschwingen und ihn somit ungemein fördern.
Günter W. Remmert, M.A., beschreibt in diesem Artikel die Elemente eines kreativen Grundrhythmus, welcher in wesentlichen Teilen auch einen Kreativititäsprozess des “Design Thinking” entspricht bzw. einen solchen darstellt.

Entscheiden und Vorbereiten

Zu Beginn braucht es eine Entscheidung: eine Entscheidung zur Kreativität. Wir wählen aus, was neu werden soll, was wir wollen oder wünschen. Eine Frage ist umso besser anzugehen, je präziser sie gestellt ist. Dazu braucht es Analyse, Sprache, Ausdruck. Was sind die Hauptmerkmale meines Themas? Was ist dabei wirklich wichtig? Je klarer der Ausdruck, umso eher können Intuition und Phantasie aufgerufen werden. Nützlich ist es auch, zu visualisieren, sich das Thema plastisch und sinnlich zu vergegenwärtigen. Dabei wird der Geist aktiviert.

Erforschen und Sammeln

Jetzt wird nach allen Regeln der Kunst Material zu dem ausgewählten Thema gesammelt. Die gestellte Frage wird unter verschiedenen Aspekten genauer beschrieben und analysiert. Diese Sammlung von Informationen ist Fleißarbeit. Dabei kann es nötig werden, das Thema neu zu formulieren. Auch ein lockerer Umgang mit dem Material und Einfälle sind willkommen: ich erlaube mir, mit der Vielfalt der Möglichkeiten zu spielen. Wichtig dabei: nicht kritisieren! Alles kommen lassen! Und so eher mehr als zu wenig Stoff dem Unbewussten anbieten.

Die Inkubation

Wenn die Vorbereitung, das Sammeln und Recherchieren, die spielerischen Ideen abgeschlos- sen sind, gilt es, zurück zu treten. Jetzt vermeidet man, sich in das Thema zu verbeißen. Der Geist darf alleine, ohne aktives Zutun arbeiten. Nun gilt es, Geduld zu haben und dem Unbe- wussten zu vertrauen. Es brütet das Material aus, das ihm angeboten wurde. Das Ich darf sich entspannen: baden, schlafen, in einer Hängematte dösen, laufen, wandern, Freizeit genießen.

Die Inspiration

Wenn der bewusste Wille zurück tritt, wird die Idee geboren. Die Erleuchtung, der zündende Gedanke wird als Geschenk empfunden – er ist nicht zu kaufen oder zu erzwingen: mir oder uns kommt eine Idee. Diese will freilich aufgenommen und festgehalten werden.

Formen und Gestalten

Jede noch so gute Idee nutzt nichts ohne Umsetzung. Jetzt braucht es das ganze Handwerks- zeug, was man in dem betroffenen Arbeitsfeld gelernt hat: das Bild wird gemalt, der Gedanke schriftlich formuliert, die Musik komponiert, die gefundene Lösung angepackt. Zu all dem braucht es Disziplin, Durchhaltewille, Selbstmanagement, persönliche Kraft und Ausdauer. Jetzt tritt die aktive Seite des Prozesses in den Vordergrund: die Auseinandersetzung mit der Materie, der Realität, damit die Gestalt die Inspiration zum Ausdruck bringen kann.

Vermitteln und Präsentieren

Das Werk, das Produkt, die Dienstleistung sollte dorthin, wo sie hin gehört und gebraucht wird. Nun ist angemessene Vermittlung angesagt. Mitunter geht es auch ums Patentieren, um den Schutz der Idee, um das Copyright. Selbst die Verpackung, die Werbung, verschiedene Formen der Präsentation, Verhandlungen, Verkauf, Ausstellungen usw. wollen organisiert und durchgeführt werden. Das Neue wird hinaus in die Welt geschickt.

Feiern und sich Erholen

Zum Abschluss kommt die Würdigung, die Anerkennung, das Genießen dessen, was geworden ist. Jetzt darf man alles, was gelungen ist, feiern. Um nach entsprechender Erholung von neuem in den Grundrhythmus einzutreten.

Artikel mit freundlicher Genehmigung und Einladung vom Seminarhaus SCHMIEDE
(c) Günter W. Remmert, Dipl. theol., M. A. phil.
Römerstr. 5,
D-54298 Welschbillig (Nähe Trier/Luxemburg)
Web:
www.seminarhaus-schmiede.de


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