Chancen und Limitation der Künstlichen Intelligenz im Sport

Bild: Courtesy OST

An der Cross-Border Innovation Konferenz in Bregenz erklärte Prof. Dr. Guido Schuster, Leiter des ICAI Interdisciplinary Center for Artificial Intelligence, welche Möglichkeiten und Limitationen der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Sport bietet. Ausserdem führte das Team des ICAI den Konferenzteilnehmenden verschiedene KI-Anwendungen vor.

Am 14. und 15. März 2024 fand in Bregenz die neue Cross-Border Innovation Konferenz statt. Mit dabei war das Team des ICAI Interdisciplinary Center for Artificial Intelligence der OST – Ostschweizer Fachhochschule. Prof. Dr. Guido Schuster, Gründer und Leiter des ICAI, war Teil eines Panels zum Thema «Game Changers: The Power of AI in Sports».

Bessere Entscheidungen treffen dank KI

Im Sport besteht die Hoffnung, dass Daten, die zu Spielerinnen und Spielern gesammelt werden, mit Hilfe von KI besser ausgewertet werden können. Mit diesen Auswertungen sollen dann bessere Entscheidungen getroffen werden, zum Beispiel bei der Auswahl der besten Spielerin oder des besten Spielers für eine Position in einer Mannschaft. «KI kann im hochabstrakten und mehrdimensionalen Raum der Messdaten herausfinden, welche Indikatoren eine gute Spielerin oder einen guten Spieler ausmachen», erklärt Guido Schuster. So kann auch verhindert werden, dass Daten aufgrund persönlicher Vorurteile falsch interpretiert werden. Der Einsatz von KI hat aber auch Limitationen, wie der KI-Experte aufzeigt: «Wenn ich wissen will, ob eine Spielerin oder ein Spieler als Mensch in mein Team passt, werde ich das kaum aus den Daten herauslesen können. Wer statistisch am besten für eine Position geeignet ist, ist es vielleicht menschlich am wenigsten.»

Fit mit Künstlicher Intelligenz

Mit Sport verbindet das ICAI auch ein neues Forschungsprojekt, das gemeinsam mit den Rapperswil-Jona Lakers und der OST-Physiotherapie durchgeführt wird. Guido Schuster und Selvin Blöchlinger, Wissenschaftlicher Assistent am ICAI, führten den Teilnehmenden der Konferenz ein neues und innovatives Trainingssystem vor. Dieses soll die sogenannten Exekutivfunktionen (EF) des Gehirns trainieren. Die Exekutivfunktionen sind jene Fähigkeiten des Menschen, die das eigene Denken und Handeln steuern. «Das Executive Function Training (EFT) dient dazu, unter psychischer und körperlicher Belastung schnell die richtigen Entscheidungen treffen zu können. Spitzensportlerinnen und -sportler können damit ihre Leistung verbessern», erklärt Selvin Blöchlinger. Zurzeit arbeitet das ICAI mit den Rapperswil-Jona Lakers zusammen, um zu schauen, wie sich ihre Fähigkeiten im Eishockey durch das Training verbessern. Das System befindet sich in einem Anhänger und kann dadurch zu den Sportlerinnen und Sportlern transportiert werden.

AI-Photobooth stösst auf Interesse

Ein Publikumshit war die AI-Photobooth des ICAI. «In der Photobooth kann man alle möglichen Begriffe eingeben, wie zum Beispiel Urwald, Hochzeit und Feuer. Die Photobooth macht dann ein Bild des Gesichts, schneidet es aus und fügt es in einen Hintergrund ein, der mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz auf Basis der Begriffe generiert wird», erklärt Florian Baumgartner, Wissenschaftlicher Assistent am ICAI.

Vier Länder, ein gemeinsamer Wirtschaftsraum

Die Cross-Border Innovation Konferenz dient als Dialogplattform zwischen der Schweiz, Deutschland, Liechtenstein und Österreich zur Innovations- und Gestaltungskraft des gemeinsamen Wirtschaftsraums. Organisiert wurde sie vom Team Farner aus St.Gallen und der Wiener Plattform Darwin’s Circle.

Quelle: OST, Ostschweizer Fachhochschule, Oberseestrasse 10, 8640 Rapperswil
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