Der Bodensee und Rhein als Energiespeicher

Eine Machbarkeitsstudie des Kanton Thurgau über die Thermische Nutzung Bodensee und Rhein

vorgelegte Studie schafft eine Grundlage, die aufzeigt, in welchem Rahmen eine thermische Nutzung des Bodensees und des Rheins aus technischer und ökologischer Sicht machbar ist.

Aufgabenstellung und Ziele der Machbarkeitsstudie

Mit der vorliegenden Machbarkeitsstudie soll eine Grundlage für den Kanton Thurgau geschaffen werden, die aufzeigt, in welchem Rahmen eine thermische Nutzung des Bodensees und des Rheins aus technischer und ökologischer Sicht machbar ist. Insbesondere sollen die möglichen Potentiale evaluiert und Gebiete mit  einer guten Voraussetzung für eine mögliche Umsetzung von Projekten für die Wärme und Kältenutzung ausgeschieden werden. Wirtschaftliche Überlegungen oder Bewilligungsverfahren sollen nicht bzw. nur am Rande berücksichtigt werden. Mit den Abklärungen soll in einer frühen Projektphase eine bestmögliche Planungssicherheit erreicht und damit Investitionsentscheide erleichtert bzw. angestossen werden.

Thermische Netze

Das Wasser aus Bodensee und Rhein kann zur Deckung des Wärmebedarfs (Raumheizung, Warmwasser und Prozesswärme) und zur Deckung des Kältebedarfs (Klimakälte, gewerbliche Kälte, Industriekälte) genutzt werden. Die Wasser aus dem Bodensee und Rhein muss dazu über ein Rohrleitungsnetz, in getrennten Kreisläufen, zu den Energieverbrauchern geführt werden.

Vorgehen und Methodik

Eine wesentliche Voraussetzung für einen langfristig wirtschaftlichen Betrieb ist ein genügend hoher Energiebedarf in einem potenziellen Versorgungsperimeter. Grundsätzlich geht es um eine Güterabwägung zwischen thermischer Nutzung der Oberflächengewässer und ökologischer Schutzinteressen, sowohl wasserseitig wie auch landseitig. Eigentliche Ausschlusskriterien für einen Energieverbund wurden nicht identifiziert. Die Vorgaben für die Realisierung der Wasserfassung und Bauten in Ufernähe werden sich auf die Wärme und Kältegestehungskosten auswirken.

Ergebnisse

Die durchgeführten Abklärungen zeigen 14 potenzielle Gebiete im Kanton Thurgau, die günstige Voraussetzungen für einen Energieverbund bieten. Die in diesen Gebieten nutzbare Wärme aus See bzw. Rheinwasser beträgt total rund 347’200 MWh/a und rund 59’100 MWh/a Kälte. Damit können etwas mehr als 10 % des fossilen Wärmebedarfs im Kanton Thurgau ersetzt bzw. die CO2Emissionen um ebenfalls über 10 % gesenkt werden. Zusätzlich kommt auch die Versorgung von Stadtteilen in Konstanz in Frage, als mögliche Erweiterung des Energieverbundes Kreuzlingen.

Die möglichen Gebiete für Wärmeverbunde bzw. WärmeKälteVerbunde sind auch auf dem Geoportal des Kantons Thurgau unter folgendem Link ersichtlich
https://map.geo.tg.ch/gsu7OV3qhWr.

Quelle:
Bericht Machbarkeit thermische Nutzung Bodensee und Rhein Kanton Thurgau | 19.07.2021
https://energie.tg.ch/news/news-detailseite.html/747/news/54546