Fünf Kategorien zur Beurteilung der Innovationskraft nach Prof. Nikolaus Franke

Seit 1993 vergibt die PR Beratungsfirma compamedia GmbH aus Überlingen das TOP 100-Siegel für besondere Innovationskraft und überdurchschnittliche Innovationserfolge an mittelständische Unternehmen in Deutschland. Die wissenschaftliche Leitung liegt seit 2002 in den Händen von Prof. Dr. Nikolaus Franke. Franke ist Gründer und Vorstand des Instituts für Entrepreneurship und Innovation der Wirtschaftsuniversität Wien. Mit 25 Forschungspreisen und über 200 Veröffentlichungen gehört er international zu den führenden Innovationsforschern.

Kernstück des Innovationswettbewerbs “TOP 100” ist ein wissenschaftliches Auswahlverfahren, das die Teilnehmer durchlaufen. Im Auftrag von compamedia, dem Ausrichter des Wettbewerbs, untersuchen der Innovationsforscher Prof. Dr. Nikolaus Franke und sein Team die Bewerber anhand von mehr als 100 Kriterien aus fünf Kategorien: Innovationsfördernde Geschäftsführung und Management, Innovationsklima, innovative Prozesse und Organisation, Aussenorientierung, Open Innovation und Innovationserfolg.

Im Grundsatz geht es in der Analyse um die Frage, ob die Innovationen eines Unternehmens nur ein Zufallsprodukt sind oder aber systematisch geplant werden und damit in Zukunft wiederholbar sind. Eine besondere Gewichtung erfährt die Frage, ob und wie sich Neuheiten und Produktverbesserungen am Markt durchsetzen.

Ausschlaggebend für die Auszeichnung mit dem TOP 100-Siegel ist ein ausführlicher Fragebogen. Hierbei prüft die wissenschaftliche Leitung die Bewerber in fünf Kategorien, die wir Ihnen nachfolgend vorstellen.

Prof. Dr. Nikolaus Franke wissenschaftlicher Leiter von TOP 100 – erläutert die 5 Kategorien.

(1) Innovationsförderndes Top-Management

Die Kategorie „Innovationsförderndes Top-Management“ erfasst, inwieweit die Unternehmensleitung als Promotor der Innovation agiert.
  • Inwieweit ist die Innovationsfunktion Chefsache?
  • Inwieweit unterstützt und fördert die Geschäftsführung das Entstehen von Neuem?
  • Sorgt sie für eine weitsichtige und zukunftsgerichtete Unternehmensstrategie?

(2) Innovationsklima

Im „Innovationsklima“ wird die Unternehmenskultur genau unter die Lupe genommen.

  • Inwieweit ist die Unternehmenskultur unternehmerisch?
  • Fördert die Unternehmenskultur Kreativität, Lernwillen und Dynamik?

In einem positiven Innovationsklima können neue Ideen entstehen und sich entwickeln. Die wissenschaftliche Leitung unterteilt die Kategorie in drei Bereiche: innovative Ausrichtung, Potenzialförderung und Verbesserungsvorschläge.

(3) Innovative Prozesse und Organisation

In dieser Kategorie interessiert sich die wissenschaftliche Leitung dafür, wie der Prozess von der Idee bis zur Markteinführung organisiert wird. Gute Ideen und guter Wille allein genügen nicht, um erfolgreiche Innovationen hervorzubringen. Gefragt ist eine schlanke und flexible, auf das Innovationsziel ausgerichtete Gestaltung der Prozesse und Organisationsmethoden.

(4) Aussenorientierung/Open Innovation

Jedes Unternehmen ist klein im Verhältnis zum Rest der Welt. Für mittelständische Unternehmen gilt dies in besonderer Weise. Im Zeitalter von Open Innovation ist eine systematische und konsequent gemanagte Austauschbeziehung mit der Aussenwelt daher erfolgskritisch.

(5) Innovationserfolg

Während die vier bisher beschriebenen Kategorien das Innovationspotenzial des Unternehmens beschreiben, also die Wahrscheinlichkeit künftiger Innovationserfolge, bezieht sich die Kategorie „Innovationserfolg“ auf das Hier und Jetzt:

  • Welche Erfolge wurden durch die Innovationstätigkeit konkret realisiert?

Institut für Entrepreneurship und Innovation der Wirtschaftsuniversität Wien

Das Institut steht für Pionierleistungen und die Entstehung von Neuem. Innovation ist der Motor von Wohlstand und wirtschaftlicher Leistungsstärke. Neue Technologien, neue Produkte, neue Prozesse, neue Organisationsformen und neue Unternehmen (Start-ups) schaffen Arbeitsplätze und helfen, die grossen Herausforderungen der Menschheit in innovativer Weise zu bewältigen. In Wirtschaft, Gesellschaft und Politik besteht Einigkeit, dass Entrepreneurship, also unternehmerisches Denken und Handeln, der dafür entscheidende Faktor ist. Fast 1.000 Praxisprojekte mit Start-ups, KMUs und Multinationals, 3.500 unternehmerische Absolvent*innen und über 500 wissenschaftliche Publikationen mit über 30.000 Zitationen, 120 Auszeichnungen in Forschung & Lehre – das Institut für Entrepreneurship und Innovation feierte im Jahr 2021 sein 20-jähriges Bestehen.
https://www.wu.ac.at/entrep

Abbildung: Courtesy compamedia GmbH
Quelle: compamedia GmbH, Überlingen am Bodensee
https://www.top100.de/pruefkriterien/