Entwicklungstendenzen im betrieblichen Vorschlagswesen und Ideenmanagement

 

Bezugsrahmen fuer das Ideenmanagement

Die Entwicklung des Betrieblichen Vorschlagswesens BVW lässt sich über mehr als hundert Jahre zurück verfolgen. Seit seiner Entstehung um 1880 haben sich die Ziele, die Unternehmen mit dieser Einrichtung verfolgen, verlagert. Wurde das BVW anfangs vor allem als Rationalisierungsinstrument eingesetzt, stehen heute viel stärker soziale Ziele im Vordergrund; das Vorschlagswesen hat sich zu einem wirksamen Führungsinstrument entwickelt.

Der Grundgedanke, die Nutzung von Ideen und Verbesserungsvorschlägen der Mitarbeitenden, ist dabei stets erhalten geblieben.

Aufgrund der Bemühungen um die Anpassung und Weiterentwicklung des Betrieblichen Vorschlagswesen, die vor allem in den letzten Jahren beobachtet werden konnten, wird der Stellenwert deutlich, welchen das Instrument immer noch für die Unternehmen hat.
Mit der Einführung eines Ideenmanagements haben in den letzten Jahren viele Unternehmen versucht, das mancherorts eingeschlafene Betriebliche Vorschlagswesen wieder zu beleben.

Das Ideenmanagement, als Ablösung und Weiterentwicklung des Betrieblichen Vorschlagswesens, ist wie sein Vorläufer ein Instrument, das die Kreativität im Unternehmen fördert und den gezielten Umgang mit Ideen und Verbesserungsvorschlägen sicherstellt.

Die Möglichkeit, Ideen an mehrere Personen und auf verschiedene Arten und Wege einzureichen ist ebenso wichtig wie die Ausweitung des Rahmens der einreichbaren VV auf den eigenen Arbeitsbereich.
Dadurch und durch die stärkere Verfolgung sozialer Ziele hat das Ideenmanagement für die Unternehmen wieder an Attraktivität gewonnen und sich zu einem Motivations- und Personalerhaltungsinstrument entwickelt.

Aufgrund der aufgezeigten Veränderungen und Entwicklungen wird sich das Ideenmanagement in Zukunft noch stärker zu einem Führungs- und Personalerhaltungsinstrument entwickeln, dessen oberste Ziele in der Anerkennung und Wertschätzung der Mitarbeitenden sowie in deren verstärkter Identifikation mit dem Unternehmen liegen.
Auch die in den letzten Jahren verstärkte Bedeutung des Wissensmanagements führt zu einer Wiederentdeckung der Möglichkeiten des Ideenmanagements, das implizite Wissen in den Köpfen sichtbar und betrieblich produktiv zu machen.

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von Norbert Thom/Anja Habegger 2006, Institut für Organisation und Personal (IOP) der Universität Bern