Internet of Things: Vernetzte Alltagsgegenstände sind oft grosse unnütze Stromverbraucher

hochschule-luzernGraphik: Courtesy Hochschule Luzern

Das iHomeLab der Hochschule Luzern – Technik & Architektur hat im Auftrag der Internationalen Energieagentur IEA und mit Unterstützung des Bundesamtes für Energie (BfE) solche Geräte unter die Lupe genommen und zeigt Lösungen auf.

Immer mehr Alltagsgegenstände gehören zum Internet of Things: Sogenannte intelligente Geräte werden miteinander vernetzt und können per Smartphone gesteuert werden. Lampen und Storen beispielsweise kommunizieren miteinander und stimmen ihren Betrieb je nach Lichtsituation automatisch ab. Rund 10 Milliarden solcher Gegenstände sind heute weltweit in Betrieb, gemäss Schätzungen werden es in fünf Jahren schon 50 Milliarden sein.
Das Internet of Things, die Vernetzung von intelligenten Gegenständen wie Lampen oder Küchengeräte, frisst unnötig viel Strom. Dies, weil der Verbrauch vieler Geräte im Ruhezustand zu hoch ist. Werden keine Massnahmen ergriffen, wird der weltweite jährliche Standby-Verbrauch von heute knapp unter 10 Terrawattstunden (TWh) bis 2025 auf 46 TWh ansteigen – das sind rund drei Viertel dessen, was die Schweiz heute gesamthaft an elektrischer Energie verbraucht.
Für den unnötig hohen Stromverbrauch im Ruhezustand sind gemäss iHomeLab folgende Hauptgründe verantwortlich:
Es werden Kommunikationstechnologien eingesetzt, die nicht stromsparend sind. Zudem werden eigentlich stromsparende Technologien unsachgemäss verwendet, womit sie wirkungslos bleiben. Weiter fiel auch die schlechte Energieeffizienz von Netzteilen auf, wenn sie nur die geringe Leistung für den Ruhezustand von der Steckdose zum Gerät liefern müssen. Sie verbrauchen teilweise bis zu drei Mal mehr Strom, als vom betriebenen Gerät im Standby-Modus effektiv benötigt wird.

Batteriebetriebene Geräte als Vorbild

«Eigentlich wäre eines der Hauptziele von vernetzten Alltagsgegenständen, Energie zu sparen», sagt Alexander Klapproth, Leiter des iHomeLab. «Doch erst wenn der Standby-Verbrauch von kabelgebundenen Geräten ähnlich tief wie bei batteriebetriebenen Geräten ist, können sie ihr volles Potenzial ausspielen und wirklich helfen, Energie einzusparen.»

Analysen des iHomeLab haben nämlich ergeben, dass bei jenen vernetzten Geräten, die mit Batterie betrieben werden, bereits heute sehr gut funktionierende Energiespar-Technologien für die Kommunikation vorhanden sind, da der Konsument sich lange Batterielaufzeiten wünscht. Bei Geräten, die von der Steckdose gespeist werden, sind solche Technologien viel seltener anzutreffen. Klapproth vermutet, dass sie dort kein wichtiges Kaufkriterium darstellen und deshalb aus Kostengründen vernachlässigt werden. Mit dem Einsatz dieser bereits vorhandenen Energiespar-Technologien könnte man aber auch bei kabelgebundenen Geräten massiv Energie sparen. Wie viel genau, müsste eine weitere Studie ausführlich untersuchen.

Quelle: iHomeLab der Hochschule Luzern

Das iHomeLab der Hochschule Luzern das Schweizerische Forschungsinstitut für Gebäudeintelligenz und steht auf dem Campus der Hochschule Luzern – Technik & Architektur in Horw. Unter der Leitung von Prof. Alexander Klapproth forschen rund30 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in engem Kontakt mit über 220 Partnern aus Wirtschaft und Industrie an Themen wie dem Internet der Dinge (Internet of Things), Ambient Assisted Living, smarte Energieeffizienz und künstliche Intelligenz. Das iHomeLab ist offen für Besucher. Weitere Informationen zum Forschungszentrum finden sich auf der Website www.ihomelab.ch