Microsoft: Mit dem Industrie-4.0-Standard OPC UA Maschinen zentral aus der Cloud steuern

Photo: Courtesy Microsoft Stand Hannover Messe 2016Photo: Courtesy Microsoft Stand Hannover Messe 2016

Microsoft fördert Interoperabilität in der Industrieautomatisierung mit der Unterstützung des OPC UA Standards für IoT-Szenarien inkl. Azure IoT Suite und Universal Windows Platform.

Microsoft hat heute auf der Hannover Messe 2016 angekündigt, zukünftig noch enger mit der OPC Foundation zusammenzuarbeiten, um Millionen von Anwendungen und Industrieanlagen, die mit dem OPC-UA-Standard kompatibel sind, Cloud-fähig zu machen und damit effizienter sowie flexibler zentral steuern zu können. Das führt zu kürzeren Reaktionszeiten für Wartungsarbeiten, weniger Verwaltungsaufwand und niedrigeren Kosten im laufenden Betrieb. Zusätzlich erleichtern die OPC UA-kompatiblen Telemetriedaten, die in die Cloud geschickt werden, die Umsetzung von Industrie-4.0-Szenarien, wie zum Beispiel die vorausschauende Wartung, selbst wenn die Maschinen quer über den Globus verteilt sind.

Industrie-4.0-Anwendungen mit Microsoft Azure IoT zentral aus der Cloud steuern

Zukünftig können Industriemaschinen über die Cloud miteinander verbunden, über eine verschlüsselte Verbindung zentral gesteuert und an Geschäftsanwendungen, wie ERP- oder CRM-Systeme, angebunden werden. Eine Umrüstung der Maschinen ist hierfür nicht erforderlich. Ebenso kann die bestehende Sicherheitsinfrastruktur, wie z.B. Firewalls oder Proxy-Server, ohne Umkonfiguration weitergenutzt werden.

„Die Relevanz von Industrie 4.0 ist mittlerweile nicht mehr von der Hand zu weisen und wir sind davon überzeugt, dass größtmögliche Offenheit und Interoperabilität zwischen Hardware- und Software-Herstellern helfen werden, ihre Produktivität zu erhöhen und zukunftsfähige Geschäftsmodelle zu entwickeln“, sagt Sam George, Direktor Azure IoT. „Microsofts Unterstützung von OPC UA mit Azure IoT und Windows IoT wird Unternehmen den Einstieg in Industrie-4.0-Szenarien massiv erleichtern”.

Windows 10-Geräte über OPC UA vernetzen

Microsoft hat zudem eine Windows 10-kompatible Version der OPC UA Referenzimplementierung Open Source auf GitHub zur Verfügung gestellt. Alle Windows 10-Geräte können nun über OPC UA mit anderen IoT-Geräten verbunden werden.

OPC UA: Schnittstelle zur digitalen Fabrik

Die unabhängige OPC Foundation hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Interoperabilität und Standardisierung in der Industrieautomatisierung zu fördern: Die OPC Unified Architecture (OPC UA) ermöglicht es, Maschinendaten zu erfassen, zu transportieren, zu modellieren und semantisch zu beschreiben. OPC läuft hierbei auf jedem Betriebssystem, ist in bestehende Systeme integrierbar und leicht zu konfigurieren und zu warten. „OPC UA ist mehr als ein Kommunikationsstandard. Es ist die zentrale Schnittstelle zur digitalen Fabrik – rund um Kommunikation, Sicherheit, Datenorganisation und Semantik“, so Stefan Hoppe, Vice President der OPC Foundation.

Übrigens: Anfang April 2016 wurde Matt Vasey, Microsoft Director IoT Business Development, in den Vorstand der OPC Foundation gewählt. Matts Tätigkeit als Vorstandsmitglied wird die enge Zusammenarbeit zwischen Microsoft und der OPC Foundation noch stärker fördern und zeigt, welche Relevanz Microsoft Standards in der Industrieautomatisierung zuspricht.

Quelle: Microsoft
https://www.microsoft.com/

Das dt. Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) erkärt OPC UA für sicher

OPC UA ist ein wichtiger Standard zur sicheren, herstellerübergreifenden Vernetzung für industrielle Anlagen und wird als ein Baustein auf dem Weg zu Industrie 4.0 angesehen. Er ermöglicht eine Integration zwischen den unterschiedlichen Schichten der Automatisierungspyramide vom Sensor bis hin zum Enterprise Resource Planning (ERP)-System und stellt für eine sichere Fabrik notwendige kryptographische Mechanismen bereit.

Zur Beurteilung der spezifizierten und realisierten Sicherheitsfunktionen hat das BSI eine umfassende und unabhängige Sicherheitsanalyse unter Federführung von TÜV SÜD Rail im Zeitraum von Januar bis Dezember 2015 durchgeführt. Unterstützt wurde TÜV SÜD Rail dabei durch ascolab und SIGNON. Durch die umfassende Analyse der Sicherheitsfunktionen in der Spezifikation von OPC UA konnte bestätigt werden, dass OPC UA unter der Berücksichtigung von Sicherheitsaspekten als ein zentrales Element entwickelt wurde und keine systematischen Sicherheitslücken enthält.

Quelle: Deutsches Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik
https://www.bsi.bund.de/DE/Publikationen/Studien/OPCUA/OPCUA_node.html