Es ist möglich, fast die Hälfte des jährlichen Plastikmülls im Meer zu vermeiden, indem nur 10% unserer Plastikprodukte wiederverwendet werden. Dies ist nur eines der wichtigsten Ergebnisse des Berichts über die Zukunft der wiederverwendbaren Verbrauchsmodelle.
Der Bericht ist eine Zusammenarbeit zwischen dem Weltwirtschaftsforum und Kearney und schlägt vor, dass der Übergang vom Einweg- zum „Wiederverwendungsmodell“ der Gesellschaft helfen kann, im Kampf gegen Plastikmüll wieder Boden zu gewinnen. Derzeit sind 50 % der weltweiten Kunststoffproduktion für den Einmalgebrauch bestimmt und nur 14 % der weltweiten Kunststoffverpackungen werden zum Recycling gesammelt. Der Bericht skizziert die dringende Notwendigkeit, einen systemischen Wandel hin zu Wiederverwendungsmodellen als integralen Bestandteil der Agenda zur Reduzierung der Wiederverwendung und des Recyclings voranzutreiben.
„Wiederverwendung“ (re-use) ist ein Produktions- und Konsummodell, das als Alternative zum Einmalgebrauch weltweit an Bedeutung gewinnt. In diesem Modell sind Gebrauchsgegenstände für die mehrfache Verwendung konzipiert, die einen volkswirtschaftlichen Mehrwert generieren.
Die Ergebnisse basieren auf Vorschlägen von Regierungen und NGOs auf der ganzen Welt sowie auf Forschungen, die mit hochrangigen Führungskräften aus dem privaten und öffentlichen Sektor durchgeführt wurden. Das Team führte eingehende Interviews, Datenanalysen und Szenariomodellierungen durch, um das erste seiner Art Framework zu erstellen, das auf alle Konsumgüterkategorien und Regionen angewendet werden kann.
Drei Szenarien zeigen, wie viel Plastikmüll aus Meeren und Deponien reduziert werden könnte, wenn ein Wiederverwendungsmodell verwendet wird.
Szenario 1: Zwischen 10 und 20 % der Plastikverpackungen könnten bis 2030 wiederverwendbar sein. Dies entspricht 7-13 Millionen Tonnen Plastikverpackungen, was 45-90 % des jährlichen Plastikmülls im Meer entspricht.
Szenario 2: Mehrwegprodukte machen zwischen 20 und 40 % der Verpackungen aus, was 90–185 % des jährlichen Plastikmülls aus den Ozeanen oder 25–50 % des Plastikmülls auf Deponien entspricht.
Szenario 3: Wenn zwischen 40 und 70 % aller Verpackungen wiederverwendbar sind, entspricht dies 185 % bis 320 % des jährlichen Plastikmülls aus den Meeren oder 50–85 % des Plastikmülls auf Deponien.
Source: World Economic Forum Davos, 22. Juli 2021