Swissmem und SPIN wollen den Einsatz von Power-to-X-Technologien beschleunigen

Swissmem’s Industriesektor “New Energy Systems”

Der Einsatz von Power-to-X-Technologien ist notwendig, um das Netto-Null-Ziel bis ins Jahre 2050 zu erreichen. Um diesen zum Durchbruch zu verhelfen, planen die Vorstände des Swiss Power-to-X Collaborative Innovation Network SPIN und Swissmem ihre Kräfte zu bündeln. Ziel ist es, in den nächsten Jahren einen relevanten Beitrag zur Defossilisierung, zur langfristigen Sicherung der Energieversorgung sowie zur industriellen Wertschöpfung in der Schweiz zu leisten. Diese Kooperation soll durch einen Vorstand und drei Co-Präsidenten aus den Bereichen Industrie, Politik und Wissenschaft geleitet werden.

Der Begriff «Power-to-X» (P2X) beschreibt innovative Schlüsseltechnologien, welche bei der Defossilisierung und somit für die Erreichung der Klimaziele einen entscheidenden Beitrag leisten können. Es handelt sich um Verfahren, die Strom, erneuerbare Energieträger und CO2 in synthetische Energieträger umwandeln. Mit P2X können feste, flüssige und gasförmige Treib- und Kraftstoffe sowie Chemieprodukte hergestellt werden. Im Weiteren umfasst P2X auch Speicherlösungen sowie Lösungen für die Sektorkopplung. Die Kopplung der Sektoren Strom, Wärme und Verkehr wird als einer der Schlüssel zur Energiewende angesehen.

Swiss Power-to-X Collaborative Innovation Network SPIN

Seit 2021 setzt sich der Verein SPIN national und international für Rahmenbedingungen ein, welche P2X-Technologien fördern. SPIN pflegt den Erfahrungsaustausch zwischen P2X-Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung.

SPIN verfolgt den Zweck, in der Schweiz und global eine 100% erneuerbare Energieversorgung zu beschleunigen und mindestens netto Null Treibhausgas-Emissionen (insbesondere CO2) bis 2050 zu erreichen. Diese Ziele sollen mit folgenden Mitteln erreicht werden:

1. Etablieren von Power-to-X als Schlüssel-Technologien zur Umsetzung klimaneutraler und erneuerbarer Lösungen 2. Verbesserung der Voraussetzungen für Carbon Capture basierte Technologien (Storage & Utilisation); 3. Optimierung der Kosten, Effizienz und Effektivität von Power-to-X Technologien; 4. Vermarktung von Power-to-X-Produkten durch Innovation zu ermöglichen, zu beschleunigen und zu etablieren; 5. Entwicklung und Förderung geeigneter nationaler und internationaler Rahmenbedingungen für Power-to-X-Technologien, einschliesslich der gesetzlichen Rahmenbedingungen; 6. Förderung des Erfahrungsaustausches zwischen den Power-to-X-Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik in der Schweiz und international und Ermöglichung einer gemeinsamen Zielrichtung; 7. Vertretung der Verbandsmitglieder und der Ziele des Verbandes mit einer gemeinsamen Stimme nach aussen und international.

Swismen Industriesektor “New Energy Systems”

Komplementär dazu repräsentiert Swissmem die Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie als dessen führenden Verband für KMU und Grossfirmen. Viele der rund 1300 Mitgliedfirmen setzen sich mit P2X-Technologien auseinander.

Das gilt insbesondere für Unternehmen im Industriesektor «New Energy Systems». Diese legen den Fokus auf innovative Technologien und Anwendungen in der Energieproduktion, -speicherung, -übertragung und -verteilung sowie bei Energie-Management-Systemen, inkl. Sektorkopplung.

Plattform für technologisches Wissen in der Dekarbonisierung

Die Schweizer Industrie leistet einen wertvollen Beitrag zur Bewältigung der Herausforderungen, welche durch den Klimawandel entstehen. Der Industriesektor «New Energy Systems» (NES) bietet Schweizer Unternehmen und Stakeholdern aus dem Energiebereich eine Plattform, um sich zu Themen wie Dekarbonisierung und Defossilisierung austauschen zu können. Er vereinigt global tätige Firmen, KMU und Start-ups.

Der Industriesektor legt den Fokus auf innovative Technologien und Anwendungen entlang der Wertschöpfungskette. Diese umfassen die Energieproduktion (Sonne, Wind, H2/Wasserstoff, synthetische Treibstoffe etc.), die Energiespeicherung, den Energietransport und die -verteilung, die Anwendung/Elektrifizierung sowie Energie-Management-Systeme, inkl. die Sektorkopplung.

Ein weiterer Schwerpunkt gilt dem Austausch mit den Stakeholdern. Dazu gehört einerseits die Kundenseite, wie grosse Energieverbraucher und Gemeinden, Kehrrichtverbrennungen andererseits das Innovations- und Forschungsumfeld mit Universitäten und Fachhochschulen bis hin zu den grossen Forschungseinrichtungen des ETH-Bereichs wie PSI und EMPA.

Ebenso wichtig ist die Beziehung mit den Verbänden, welche im Bereich Energie eine wichtige Rolle spielen. Der Industriesektor steht im Austausch mit dem Bundesamt für Energie (BFE) und beobachtet die politischen Entwicklungen.

Mehr Power durch Kooperation

SPIN und Swissmem sind überzeugt, dass der Einsatz von P2X-Technologien notwendig ist, um das Netto-Null-Ziel bis ins Jahre 2050 zu erreichen. Deshalb planen SPIN und Swissmem ihre Kräfte zu bündeln und sich bietende Synergien zu nutzen. Gemeinsam wollen sie P2X-Technologien zum Durchbruch verhelfen. Ziel ist es, einen relevanten Beitrag zur Defossilisierung, zur langfristigen Sicherung der Energieversorgung sowie zur industriellen Wertschöpfung in der Schweiz zu leisten.

Ab Oktober 2022 soll die Geschäftsstelle des Vereins SPIN bei Swissmem in Zürich angesiedelt sein. Peter Metzinger, Physiker und Campaigning-Pionier und Roger Sonderegger, Ressortleiter Swissmem, werden die Co-Geschäftsführung übernehmen. Zudem soll ein Dreier-Co-Präsidium und ein insgesamt neunköpfiger Vorstand gebildet werden.

Im Rahmen der Massnahmenplanung soll regelmässig ein nationaler SPIN DAY stattfinden, um die relevanten P2X-Akteure zusammenzubringen und den Austausch zu fördern. Zudem soll die Zusammenarbeit mit Industrieunternehmen, mit der Wissenschaft, mit den Behörden und anderen Stakeholdern im Umfeld der erneuerbaren Energien institutionalisiert werden. Und nicht zuletzt soll mit Öffentlichkeitsarbeit auf die Vorteile und Chancen der P2X-Technologien aufmerksam gemacht sowie in der Politik Aufklärungsarbeit geleistet werden.

SPIN DAY 2022

Der erste SPIN DAY findet am 23. Juni 2022 im Swiss Innovation Park in Dübendorf statt.

Als Referentinnen treten Bundesrätin Simonetta Sommaruga, Vorsteherin des UVEK, und Carmen Walker-Späh, Vorsteherin des Volkwirtschafts-Departements des Kantons Zürich, auf. Im Weitern leisten namhafte Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft – beispielsweise von der EMPA, vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, von Synhelion und von der SWISS – Beiträge zum Anlass. Workshops spielen eine zentrale Rolle am SPIN DAY.

Vertreter von über 70 Organisationen aus Forschung, Industrie, Politik, Verwaltung und Zivilbevölkerung werden dabei gemeinsame Ziele, erforderliche Rahmenbedingungen und Fördermassnahmen ausarbeiten.

https://spin-together.ch/spin-day-2022/.

Quelle: Swissmem, 16. Juni 2022