Der Nutzen von Analogien in der Inkubationsphase eines kreativen Prozesses

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Die Inkubation in der Kreativitätsforschung bezieht sich auf die Phase des kreativen Prozesses, in der der Geist des Schöpfers Pause hat und unbewusst an der Problemlösung arbeitet. In dieser Phase können neue Ideen oder Lösungen entstehen, die zuvor nicht offensichtlich waren. Die Inkubationsphase folgt in der Regel auf die Vorbereitungsphase und geht der Inspiration und Realisierung voraus.

Wenn jemand während der Inkubationsphase mit einem Problem oder einer kreativen Aufgabe kämpft, kann die bewusste Auseinandersetzung mit analogen Problemen und deren Lösungen den Gedankengang erweitern und neue Perspektiven eröffnen. Indem man sich fragt, wie ähnliche Probleme in der Vergangenheit gelöst wurden oder wie andere Personen oder Branchen ähnliche Herausforderungen bewältigt haben, können neue Ideen oder Ansätze entstehen.

Die Kenntnis über analoge Probleme und ihre Lösungen kann den Inkubationsprozess bewusst oder unbewusst anregen.

Analogien sind Vergleiche zwischen zwei unterschiedlichen Situationen, die ähnliche Strukturen oder Muster aufweisen. Durch den Einsatz von Analogien kann man Lösungen aus anderen Bereichen oder Kontexten auf ein aktuelles Problem übertragen.

Analogien können auch unbewusst während der Inkubationsphase wirken. Das Gehirn hat die Fähigkeit, Informationen und Erfahrungen zu verknüpfen, selbst wenn wir uns nicht aktiv darauf konzentrieren. Indem man sich mit verschiedenen analogen Problemen oder Lösungen beschäftigt, können im Unterbewusstsein neue Verbindungen geknüpft werden. Wenn man dann zur ursprünglichen Aufgabe zurückkehrt, können diese neuen Verbindungen zu einem kreativen Durchbruch oder zu frischen Lösungsansätzen führen.

Es gibt verschiedene Methoden, um analoge Probleme und Lösungen zu nutzen, um den Inkubationsprozess anzustoßen. Eine Methode ist das gezielte Studium von Fallstudien oder Beispielen aus anderen Bereichen. Man kann Bücher, Artikel oder Dokumentationen über erfolgreiche Problemlösungen in verwandten oder sogar völlig unterschiedlichen Bereichen lesen. Dies ermöglicht es, Ideen und Konzepte zu entdecken, die auf das eigene Problem angewendet werden könnten.

Eine weitere Methode ist der Austausch mit anderen Menschen, die ähnliche oder verwandte Herausforderungen gemeistert haben. Durch Diskussionen und den Vergleich von Erfahrungen können neue Perspektiven gewonnen werden.

Die bewusste oder unbewusste Verwendung von Analogien während der Inkubation kann den Denkprozess erweitern, neue Ideen hervorbringen und den Weg zu kreativen Lösungen ebnen. Es ist eine Möglichkeit, das Unterbewusstsein zu nutzen und neue Verbindungen herzustellen, um auf innovative Weise Probleme zu lösen.

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