Auswirkungen generativer künstlicher Intelligenz auf die Musikindustrie

Image: Courtesy of GEMA

Sacem und GEMA stellen Ergebnisse einer Studie zum Einfluss künstlicher Intelligenz in der Musik vor. Diese bahnbrechende Studie leistet einen entscheidenden Beitrag zur laufenden Diskussion und Politikgestaltung über die Schnittstelle zwischen KI und der Musikindustrie.

Zusammenarbeit zwischen Sacem und GEMA

Sacem (Frankreich’s Gesellschaft der Autoren, Komponisten und Musikverleger) und GEMA (Deutsche Gesellschaft der Autoren, Komponisten und Verleger für Musik) haben gemeinsam die weltweit erste Studie über die Auswirkungen generativer künstlicher Intelligenz (KI) auf den Musik- und Kreativsektor in Auftrag gegeben.

Die von der Strategieberatungsfirma Goldmedia durchgeführte Studie bietet eine eingehende Analyse der Chancen und Herausforderungen, die mit dem Einsatz von KI im Musikgeschäft verbunden sind, basierend auf Marktanalysen, Experteninterviews und einer Umfrage unter über 15.000 YouTubern und Verlegern, Mitglieder von Sacem oder GEMA.

Ziel der Initiative ist es, Licht auf die rasante Entwicklung der KI-Technologie in der Musikindustrie zu werfen und Kreativen und Verlegern die Auswirkungen von KI auf ihre Arbeit aufzuzeigen

Die Studie prognostiziert, dass der Markt für generative KI in der Musik bis 2028 ein Volumen von über 3 Milliarden US-Dollar erreichen wird.

Herausforderungen für YouTuber

In einem digitalen Umfeld, in dem KI-generierte Musikinhalte eine Bedrohung für traditionelle Einnahmequellen darstellen, sind den Urhebern eine faire Vergütung und der Schutz ihres Einkommens wichtig.

Die Studie schätzt, dass mittelfristig 27 % der Einnahmen von Autoren und Urhebern gefährdet sind, was einem kumulierten Umsatzverlust von 2,7 Milliarden Euro für Sacem- und GEMA-Mitglieder bis 2028 entspricht.

71 % der befragten YouTuber glauben, dass KI ihnen Einkommen entziehen und ihre Zukunft gefährden wird.

Einsatz von KI durch YouTuber

  • 35 % der befragten YouTuber haben bereits KI in ihrer Arbeit eingesetzt, 51 % der unter 35-Jährigen haben dies getan.
  • Trotz des zunehmenden Einsatzes von KI glauben die meisten Befragten (64 %), dass die mit ihrem Einsatz verbundenen Risiken die Chancen überwiegen.
  • 95 % der Musikschaffenden und -verleger fordern mehr Transparenz von Unternehmen, die KI-Tools entwickeln, und 93 % möchten, dass die Politik den Herausforderungen von KI und Urheberrecht mehr Bedeutung beimisst.

Ziele von Sacem und GEMA

  • Sacem und GEMA setzen sich dafür ein, Urheber und Verleger wieder in den Mittelpunkt der Diskussionen mit KI-Unternehmen zu rücken und den rechtlichen Rahmen anzupassen, um den Auswirkungen von KI im Musiksektor Rechnung zu tragen.
  • Ihr Ziel ist es, eine transparente und faire Beziehung zwischen Urhebern und KI-Unternehmen aufzubauen, und sie plädieren für eine wirksame Transparenz der generativen KI-Unternehmen.

Zusammenfassung

Die von Goldmedia durchgeführte Studie beleuchtet die Auswirkungen von KI im Musiksektor sowie die Bedenken und Erwartungen von Urhebern und Verlegern. Es betont die Notwendigkeit einer strengen Regulierung zum Schutz des Urheberrechts und zur Gewährleistung einer fairen Entschädigung für Urheber in der sich entwickelnden Landschaft KI-generierter Musikinhalte.

Nähere Informationen und Download der Studie:
https://www.gema.de/en/w/gema-sacem-unveil-results-of-ai-study

Quelle: GEMA, 30.01.2024 – EW-cl, 12. Februar 2024

Lesen Sie auch:

Idea Box Case Study GEMA – Zukunftsorientierte Möglichkeiten der Mitglieder-Unterstützung im gesamten musikalischen Werdegang